Am 1.1.2024 wird sich einiges ändern. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) schließt dann die ärztliche Bereitschaftspraxis Ingelheim komplett. Zudem verkürzen die Bereitschaftsdienste in Mainz, Alzey oder Bad Kreuznach ihre Öffnungszeiten und sind nachts nicht mehr besetzt.
Die Krankenhäuser in Mainz, Bingen, Bad Kreuznach und Alzey rechnen damit, dass viele Patientinnen und Patienten dann in ihre Notaufnahmen kommen, auch mit milderen Symptomen und leichteren Blessuren. Für alle würden sich damit die Wartezeiten verlängern.
Notaufnahmen sind für schwere Fälle vorgesehen
Die Notaufnahmen sind eigentlich den schwerwiegenden Fällen vorbehalten: Menschen, die ein hohes Gesundheitsrisiko haben, schwer erkrankt oder verletzt sind und im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Den anderen ist oft schwer zu vermitteln, dass sie jetzt kein Notfall im Sinne der Notaufnahme sind", sagt Dietmar Bochert, Sprecher der Marienhaus-Gruppe mit Krankenhäusern in Bingen und Mainz. Das würde leider auch zu sehr viel Unmut führen.
Krankenhäuser schon jetzt überlastet
Die Krankenhäuser seien wieder überrascht und vor vollendete Tatsachen gestellt worden, so Michael Nordhoff, kaufmännischer Direktor des DRK Krankenhauses in Alzey. Die Krankenhäuser seien ohnehin chronisch überlastet und sollten entlastet werden. Jetzt geschehe genau das Gegenteil, kritisiert er die Entscheidung der KV, den Ärztlichen Bereitschaftsdienst abzuspecken.
Ähnlich sieht das Dietmar Bochert von der Marienhaus-Gruppe: "Man kann nicht einfach irgendwas streichen und hoffen, irgendein anderer wird es schon machen."
Patientenrufnummer 116 117 soll helfen
Die Sprecherinnen der Uniklinik Mainz und des Diakonie Krankenhauses in Bad Kreuznach werben für den Telefon-Service, den die KV den Patientinnen und Patienten mit weniger schweren Symptomen anbietet. Der ist rund um die Uhr besetzt und soll gegebenenfalls auch einen Arzt zum Hausbesuch losschicken.
Michael Nordhoff fordert, dass der Telefon-Service dann auch entsprechend besetzt sein müsse. Schon heute würden viele Patienten zehn Minuten und länger in der Warteschleife gehalten. Und Dietmar Bochert bezweifelt, dass ein Telefon-Service allein den Menschen die Sorge nehmen könne.
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