Mit Hader werde einer "der ganz Großen" des Kabaretts ausgezeichnet. So hatte die Jury bereits Ende November ihre Entscheidung begründet, Hader zu ehren.
Und weiter: "Auf kongeniale Weise gelingt es Hader, einen zynischen Charakter darzustellen, der Weltverbesserer sein möchte, aber eigentlich das verkörpert, woran es krankt und somit auch Symbol einer bigotten Gesellschaft ist." Der Österreicher Josef Hader arbeitet auch als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.
50 Jahre Deutscher Kleinkunstpreis
Das Mainzer Unterhaus, eines der bedeutendsten Zentren für Kleinkunst in Deutschland, vergibt die Auszeichnung seit 1972. Damals wurde der Preis an Hanns Dieter Hüsch verliehen.
Vergeben werden Preise in den Sparten Kabarett, Chanson/Lied/Musik und Kleinkunst, hinzu kommen je ein Förderpreis der Stadt Mainz und des Landes. Insgesamt ist der Deutsche Kleinkunstpreis mit 30.000 Euro dotiert.
Preisträger in fünf weiteren Kategorien
Popmusikerin Katie Freudenschuss bekam den Kleinkunstpreis 2022 in der Sparte Musik. Die Popmusikerin vereine "feine Beobachtungsgabe, Schlagfertigkeit und Humor mit großer Stimme und musikalischer Vielfalt", befand die Jury.
Die Akkordeonistin Carmela de Foe wurde in der Sparte Kleinkunst ausgezeichnet. Sie verbinde in ihrer Bühnenfigur La Signora "große Komik, Tempo und Musikalität mit höchster Professionalität", lobt die Jury.

Till Reiners wurde als Stand-Up-Comedian geehrt. Die Juroren urteilten, Reiners sei ein Künstler, der in herausragender Weise modernen Humor einer jungen, großstädtischen Bevölkerung verkörpere, der die kleinen Unzulänglichkeiten ihres chaotischen Lebens genauso wichtig seien wie die großen gesellschaftlichen Themen.
Den Förderpreis der Stadt Mainz ging an den Kabarettisten und Entertainer Tino Bomelino, der laut Jury "schier ein kreatives Kraftwerk ist". Der Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz erhielt Thomas Freitag. Damit werde ein Künstler gewürdigt, der seit 45 Jahren deutsche Kabarettgeschichte schreibe. Freitag habe mit mittlerweile 18 Programmen vier Regierungen "satirisch in die Knie gezwungen", hieß es.