Ein Großbrand auf einem Werksgelände in Osthofen: Es werden acht Menschen vermisst. Kurze Zeit später kommt es zu einer Explosion. Es laufen verschiedene Gefahrstoffe aus: 20.000 Liter Salzsäure, Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid. Die Hilfskräfte der Verbandsgemeinde Wonnegau können diesen Einsatz nicht alleine bewältigen, deshalb werden die Einsatzkräfte im ganzen Kreis Alzey-Worms mobilisiert. So beschreibt die Pressesprecherin des Kreises, Simone Stier, das Übungsszenario, das Feuerwehr und Polizei am Samstag in Osthofen beschäftigt hat.
Bis zum Übungsbeginn am Samstag um 8 Uhr war den Einsatzkräften nicht bekannt, zu welchem ausgedachten Katastrophenszenario alarmiert wird. Die Kreisverwaltung Alzey-Worms wollte den Übungseffekt nicht gefährden. Alle Teilnehmer sollten von dem nachgestellten Unglück überrascht werden.
Fest stand vorher nur, dass es einen Notfall auf dem Betriebsgelände der Firma Nestlé in Osthofen (Kreis Alzey-Worms) geben wird. Der sollte so groß sein, dass er die Einsatzkräfte vor Ort überfordert und sie deshalb Hilfskräfte aus dem ganzen Landkreis anfordern sollten. Geübt wurde, wie die verschiedenen Feuerwehren und Hilfskräfte zusammen arbeiten, wie gut das Zusammenspiel und die Kommunikation funktioniert.
190 Einsatzkräfte bei der Kastrophenschutzübung dabei
Zu der Katastrophenschutzübung wurden zum Beispiel Einsatzkräfte aus Wöllstein und Wörrstadt hinzugerufen. Die Feuerwehr in Alzey hatte die technische Einsatzleitung in ihrer Wache eingerichtet und den Einsatz von dort aus koordiniert. Überlegt wurde auch, welche Behörden informiert werden müssen.
Insgesamt rund 190 Rettungskräfte waren mit ihren Einsatzwagen mit Blaulicht und Martinshorn nach Osthofen zur Firma Nestlé gefahren, sagt Michael Matthes, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Alzey-Worms. Hinzu kamen noch 30 in der Einsatzzentrale in Alzey. Die Einsatzkräfte sollten auch üben, möglichst schnell am Unglücksort zu sein und dort effizient Hilfe zu leisten.
Matthes ist zufrieden mit der Leistung der Feuerwehren: "Es war eine tolle Übung, auch mit engagierten ehrenamtlichen Einsatzkräften, die vor Ort ihre Aufträge umgesetzt haben", sagt er.
In der simulierten Katastrophe wurde der Einsatz erfolgreich beendet, die acht vermissten Menschen aus dem Werk gerettet. Für das Jahr 2023 plant er zwei weitere solcher Großübungen.