Im Tierheim haben sie ihn Frisbee genannt. Er heißt so, weil der Hund an einem Schild angebunden war, auf dem "Disc-Golf" steht. Das ist eine Sportart, die man mit einer Frisbee spielt. Neben dem Tierheim befindet sich eine Disc-Golf-Anlage. Pflegerin Rebekka Müller betreut Neuankömmling Frisbee nun seit einer Woche. Gut gehe es dem Hund noch nicht, erzählt sie. Inzwischen wurde bei der Polizei Anzeige erstattet.
"Frisbee ist massiv verunsichert und verängstigt. Er fasst nur sehr langsam Vertrauen und ist sehr schreckhaft.
Mindestens zwei Stunden habe Frisbee in der Kälte gesessen, erzählt Rebekka Müller. In seiner Verzweiflung habe er die Leine fast vollständig durchgebissen. Über Facebook hat das Tierheim versucht, an Informationen über den Hund zu gelangen. Das habe auch funktioniert, erzählt Rebekka Müller. Es hätten sich einige Nutzerinnen und Nutzer bei ihnen gemeldet, die brauchbare Hinweise geben konnten. Der Hund soll in einem Kleinanzeigenportal angeboten worden sein. Nun wird vermutet, dass Frisbee ausgesetzt wurde, nachdem ihn niemand kaufen beziehungsweise geschenkt haben wollte.
"Cane Corso" sind nicht leicht zu vermitteln
Im Wormser Tierheim hofft man nun, dass für Frisbee ein neues Zuhause gefunden werden kann. Leicht sei das allerdings nicht, sagt Rebekka Müller. Die Rasse "Cane Corso", zu der Frisbee gehöre, sei unter anderem darauf ausgerichtet, Grundstücke zu bewachen. Die Hunde seien deshalb neuen Menschen gegenüber misstrauisch. Ein großer Hund wie Frisbee brauche außerdem ausreichend Platz und ein Herrchen oder Frauchen mit ausreichend Hunde-Erfahrung.

Aufnahmestopp im Wormser Tierheim
Im Tierheim Worms herrscht ein Aufnahmestopp für schwer zu vermittelnde Hunde. Trotzdem wurde Frisbee aufgenommen. Rebekka Müller gibt jedoch zu bedenken, dass Menschen, die ihren Hund ordnungsgemäß im Tierheim abgeben wollen, weil sie zum Beispiel überfordert seien, jetzt noch länger warten müssten. Durch Frisbee wurde ein weiterer Platz belegt.
Spur führt nach Hessen
Die Polizei Worms hat bestätigt, dass vergangenen Woche Anzeige über die Onlinewache erstattet wurde. Der Sachverhalt und die Hinweise würden nun von der Kriminalpolizei geprüft, so ein Sprecher. Die Polizei hat Hinweise auf einen Mann aus dem Kreis Bergstraße in Hessen. Ihm könnte der Hund gehört haben, deshalb werde er jetzt kontaktiert. Bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz können Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro fällig werden.