Gegen 5:40 Uhr am Sonntagmorgen haben die Nachbarn des Fachwerkhauses starken Rauch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Als die Rettungskräfte eintrafen, hatten sich die drei Bewohner des Hauses, ein Ehepaar und sein Sohn, schon selbst ins Freie gerettet.
Laut Polizei hatte die 58-jährige Frau die starke Rauchentwicklung im Haus selbst bemerkt. Aus dem Kühlschrank in der Küche sollen Flammen herausgeschlagen sein. Binnen von Minuten hätten diese auf das gesamte Haus übergegriffen. Der 60-jährige Mann und der 33-jährige Sohn verließen mit der Frau sofort das Haus. Der 33-Jährige rannte dann noch einmal zurück, um den Hund der Familie herauszuholen. Dabei zog er sich Verbrennungen an den Beinen zu.
Feuer ging auf Nachbarhaus über
Auch auf die Terrasse des Nachbarhauses schlugen die Flammen über. Wie die Feuerwehr mitteilte, musste sie aus dem Haus eine gehbehinderte Frau retten. Nur mit einem '"massiven Löschangriff" hätten die Einsatzkräfte verhindern können, dass auch das Nachbarhaus in Flammen aufging.
Während der Löscharbeiten versorgten Rettungssanitäter vier Verletzte: Ein Nachbar erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung. Er konnte ambulant versorgt werden. Die Bewohner des Fachwerkhauses mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Der 60-jährige Mann erlitt laut Feuerwehr eine schwere Rauchgasvergiftung, seine Frau und sein Sohn hatten eine leichte Rauchgasvergiftung.
Feuerwehr warnt vor massiver Rauchentwicklung
Wegen des starken Qualms warnte die Polizei die Bevölkerung in Oestrich-Winkel und Geisenheim über WarnApps, Rundfunk und Sirenen. Die Menschen sollten Fenster und Türen schließen. Laut Feuerwehr bestand aber keine besondere Gefahr durch den Brandrauch.
Gegen 8:20 Uhr konnten die Rettungskräfte Entwarnung geben. Das Fachwerkhaus brannte allerdings vollständig ab. Die Bewohner können nicht mehr zurück. Auch das Nachbarhaus ist vorerst nicht bewohnbar.
Schwierige Löscharbeiten - Fachwerkhaus komplett zerstört
Nach Angaben der Feuerwehr hatte sich das Feuer in dem Fachwerkhaus sehr schnell ausgebreitet. Die Löscharbeiten seien deshalb sehr schwierig gewesen. Viele Brandherde konnten die Einsatzkräfte nicht erreichen. Außerdem drohte das Haus einzustürzen. Ein Spezialist des Technischen Hilfswerkes (THW) habe die Einsatzleitung bei den Löscharbeiten beraten. Mehr als 100 ehrenamtliche Rettungkräfte aus dem gesamten Rheingau-Taunus-Kreis waren bei dem Großbrand im Einsatz.
Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 400.000 Euro. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt.