Wo genau sich die Corona-Teststation befand, möchte die Kreisverwaltung auf SWR-Nachfrage aus unterschiedlichen Gründen nicht sagen. In der Teststation ist aber offenbar einiges schief gelaufen. So sei es vorgekommen, dass Testergebnisse vertauscht wurden, außerdem seien Corona-Schnelltests nicht immer ordnungsgemäß durchgeführt worden.
Falsch getestet
Bei dem dort verwendeten Test sollten beispielsweise drei Tropfen in das Testfeld des Corona-Tests gegeben werden. Der Betreffende habe aber die ganze Flüssigkeit eingefüllt, erzählt Dr. Anja Brilmayer, Leiterin der Hygieneabteilung. Teilweise seien die Test-Streifen, die anzeigen, ob man positiv oder negativ ist, bei den Kontrollen gar nicht zu sehen gewesen. In anderen Fällen sei den Getesteten das Ergebnis nach einer zu kurzen Auswertungszeit von nur fünf Minuten mitgeteilt worden. Man sei eingeschritten, heißt es von Seiten des Gesundheitsamtes Bad Kreuznach. Da die Betreiber aber beratungsresistent gewesen seien, habe man schließen müssen.
"Wir versuchen uns ein Bild vor Ort zu machen, ohne entdeckt zu werden"
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Bad Kreuznach kontrollieren die Teststationen im Kreis nach eigenen Angaben mehrere Male in der Woche. Man komme einfach vorbei, ohne Anmeldung, um den normalen Routineablauf zu beobachten, sagt Dr. Anja Brilmayer, Leiterin der Hygieneabteilung des Gesundheitsamtes Bad Kreuznach. In dieser Januarwoche werden nach Angaben des Amtes voraussichtlich 15 verschiedene Teststationen unter die Lupe genommen. Im Kreis Bad Kreuznach gibt es derzeit etwa 100 Stellen, an denen sich Menschen auf das Coronavirus testen lassen können.