Das war das Szenario: In einem Regenwasser-Kanal ist ein Kanalarbeiter bewusstlos geworden - vermutlich durch Faulgase oder Sauerstoffmangel. Sein Gaswarngerät, das er am Gürtel trägt, hat ihn nicht alarmiert. Weil seine Kollegen keinen Kontakt mehr mit ihm haben, rufen sie die Feuerwehr. Der Mann muss so schnell wie möglich aus dem Kanalsystem gebracht werden.
Feuerwehrtaucher im Einsatz
Dafür nähern sich die Einsatzkräfte über zwei verschiedenen Einstiege dem unterirdischen Unglücksort. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Michael Ehresmann waren 20 Feuerwehrleute im Einsatz, darunter auch zwei Taucher. Mit schweren Atemschutzgeräten mussten die Rettungskräfte den Kanalarbeiter dann durch einen engen, vier Meter tiefen Gullyschacht wieder ans Tageslicht bringen. Dies funktionierte laut Feuerwehr gut. Um 14:22 Uhr waren die Einsatzkräfte alarmiert worden, um 14:43 Uhr war der Arbeiter gerettet.
Seit 2019 wegen Corona keine Kanalübungen mehr
Nach Angaben von Ehresmann hat die Mainzer Feuerwehr seit 2019 wegen der Corona-Pandemie keine Kanalübungen mehr gemacht. Normalerweise probe man dies einmal im Jahr. In diesem Monat gibt es nun gleich drei Übungen, damit jede Wachabteilung die Möglichkeit hat, eine Kanalrettung zu proben. Bei der Übung soll auch das Zusammenspiel von Feuerwehr und Wirtschaftsbetrieb getestet werden. Dieser ist für das Mainzer Kanalsystem zuständig.