Es ist ein Rekordversuch mit Hindernissen: Am 11. Juni starteten Joseph Heß und sein Team die Reise im schweizerischen Tomasee, der als Quelle des Rheins gilt. Anfang Juli will Heß in Hoek van Holland ankommen. In nur 24 Tagen - so sein Plan - wollte er die gut 1.230 Kilometer zurücklegen. So schnell wie noch niemand zuvor.
Die ursprünglich geplanten 24 Tage wird Heß aber nicht halten können. In der vergangenen Woche musste er hinter Straßburg zwei Tage wegen eines Magen-Darm-Infektes pausieren. Am Freitagnachmittag erreichte er nun die Gewässerkilometer in Rheinhessen.
Sondergenehmigung fürs Schwimmen im Rhein
Der Extremschwimmer wird von mehreren Kanus begleitet und schwimmt acht bis zehn Stunden pro Tag, manchmal auch noch länger. Das Vorhaben ist auch für einen erfahrenen Langstreckenschwimmer wie Joseph Heß eine Herausforderung.
Die Strömung, Strudel und Schiffe sind lebensgefährlich. Auch deshalb musste er sein Projekt unter strikten Auflagen genehmigen lassen. Experten warnen Nachahmer: Schwimmen im Rhein sei nicht nur lebensgefährlich, sondern in vielen Bereichen auch verboten.
Rheinschwimmen wird wissenschaftlich ausgewertet
Das Marathonschwimmen im Rhein wird von mehreren wissenschaftlichen Instituten begleitet. So nimmt Heß auf seiner Reise Wasserproben, die Aussagen über die Wasserqualität im Rhein ermöglichen. Zudem beobachten Sportphysiologen und -psychologen das Projekt.
Vor fünf Jahren ist Heß bereits den deutschen Teil der Elbe abwärts geschwommen. Immerhin 620 Kilometer in zwölf Tagen.