Tag der Kinderhospizarbeit

Mainzer Hospiz sucht Zeitschenker für kranke Kinder

Stand
Autor/in
Tjada Huchtkötter

Auch in der Hospizarbeit fehlen Pflegekräfte und Ehrenamtliche. In Mainz und in Wiesbaden heißt man sie herzlich Willkommen.

Dass in der Pflege wichtiges Personal fehlt, ist bekannt. Und auch um den Bereich der Hospizarbeit für Kinder und Jugendliche macht der Personalmangel keinen Bogen - ganz im Gegenteil.

Das Mainzer Hospiz begleitet Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Krankheit. Unterstützt werden auch deren Familien. Das geht in Mainz ambulant. In Wiesbaden gibt es das Kinderhospiz Bärenherz. Dort findet die Betreuung stationär statt.

Zeitschenker-Kurs beginnt im März

In Mainz arbeiten aktuell 22 Ehrenamtliche, die vor allem für die Kinder und deren Familien da sind und sie im Alltag unterstützen. Laut Geschäftsführer Uwe Vilz sind weitere Freiwillige immer willkommen. Im März starte dazu ein neuer Zeitschenker-Kurs, bei dem sich Ehrenamtliche für den Job qualifizieren müssen.

Kranke Kinder, die einen Gendefekt oder eine Stoffwechselerkrankung haben, werden zudem von Fachpersonal des Mainzer Kinderpalliativ-Teams versorgt. Dort arbeiten laut Vilz derzeit fünf Pflegekräfte, drei Ärzte und eine weitere Fachkraft aus dem psychosozialen Bereich.

Es hat sich einiges getan in Sachen Hospizarbeit

Gerade mit diesem Palliativ-Team sei man für ganz Rheinland-Pfalz Vorreiter gewesen, sagt Uwe Vilz. In den vergangenen drei Jahren seien im ganzen Land nun sechs Teams entstanden. "Mit diesem Angebot ist Rheinland-Pfalz an sich flächendeckend gut aufgestellt", sagt Vilz. Trotzdem fehle Personal.

Im Kinderhospiz Bärenherz fehlt auch Personal

Im Kinderhospiz in Wiesbaden sind aktuell acht Betten von Kindern und Jugendlichen belegt, die schwerstkrank sind. Eigentlich wäre dort Platz für 14 Betten. Doch die könnten nicht alle belegt werden, weil es schlicht an Personal fehle, sagt der Leiter der Einrichtung, Michael Knoll.

Es ist ein Trugschluss zu denken, dass man mit mehr Betten auch den Pflegenotstand lösen könnte.

Außerdem sei es nicht gut, dass immer weniger Pflegekräfte speziell für die Arbeit im Hospiz ausgebildet würden. "Es wird zunehmend generalistisch ausgebildet," sagt Knoll. Hier seien die Hospize in der Region aber im engen Austausch. Helfen könnten da zum Beispiel zusätzliche Weiterbildungen.

Michael Knoll beschäftigt zudem noch ein weiterer Gedanke. "Gerade im Bereich der Hospizarbeit für Kinder und Jugendliche ist der Pflegenotstand oft schwer zu ertragen. Denn unterm Strich sind es immer die Kinder und deren Familien, die darunter am meisten leiden."

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Tjada Huchtkötter