Michael Ebling (r,SPD), Innenminister von Rheinland-Pfalz, bei der Großkontrolle zur Bekämpfung von Geldautomaten-Sprengungen an der A61 im Gespräch mit Polizisten.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jörg Halisch)

Minister Ebling bei Großkontrolle dabei

Polizei macht Jagd auf Geldautomaten-Sprenger

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Vanessa Siemers

Zur Bekämpfung von Geldautomaten-Sprengungen finden in Rheinland-Pfalz regelmäßig Kontrollen statt. In der Nacht auf Freitag war Innenminister Michael Ebling (SPD) bei einer solchen Großaktion dabei.

Wie der Minister mitteilte, wurden auf der A61 bei Armsheim (Kreis Alzey-Worms) 459 Fahrzeuge und 658 Personen kontrolliert. "Dabei wurden zehn Straftaten, darunter sechs Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und vier Ordnungswidrigkeiten, etwa das Fahren unter Drogeneinfluss, festgestellt." Zu einer Geldautomatensprengung kam es in der Nacht nicht. Allein an dieser Kontrollstelle waren demnach 36 Polizisten im Einsatz. Landesweit seien 294 Beamte beteiligt gewesen.

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Ebling hält solche landesweiten Großkontrollen für sehr wichtig: "Diese Kontrollen sind einmal natürlich real da, um gegebenenfalls auch Erfolge zu haben, auch um reaktionsschnell zu sein, falls es zum Beispiel heute Nacht zu Automaten-Sprengungen kommen sollte." Außerdem schreckten die Kontrollen ab und seien eine "klare Botschaft": "Wenn du hier in Rheinland-Pfalz unterwegs bist und führst Dummes im Schilde, dann hast du ein hohes Risiko, erwischt zu werden - und genau das ist unsere Philosophie bei der Sicherheitspolitik."

Polizisten kontrollieren an der A61 einen PKW bei der Großkontrolle zur Bekämpfung von Geldautomaten-Sprengungen.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jörg Halisch)
Aufgrund der großen Zahl an Sprengungen finden im Land derzeit regelmäßig solche Kontrollen statt.

"Wir verfolgen hier Schwerkriminelle"

Der Autobahn-Parkplatz an der A61 bei Armsheim war in der Nacht zu Donnerstag auf Freitag ab 21 Uhr bis etwa 3 Uhr morgens hell erleuchtet. Vor Ort: mehrere Polizeiautos und Polizisten, die mit Maschinengewehren ihre Kolleginnen und Kollegen absicherten. Man wisse nie, wer einem bei solchen Kontrollen begegne, so Polizeisprecher Jürgen Fachinger vom Polizeipräsidium Koblenz: "Es ist natürlich so, dass wir hier Schwerkriminelle verfolgen und von daher ist hier die Eigensicherung für die Kollegen besonders wichtig. Von daher sind sie auch entsprechend ausgestattet."

Das Ziel: Geldautomaten-Sprenger ausfindig machen. Dabei hielten die Einsatzkräfte nach ganz bestimmten Automodellen Ausschau. "Es ist ja mittlerweile bekannt, dass die Geldautomaten-Sprenger bevorzugt mit hochmotorisierten Fahrzeugen agieren", gab Einsatzleiter Dennis Litz Auskunft. Außerdem achteten die Einsatzkräfte auf ein "gewisses Täterverhalten" und passten die Kontrollen der Örtlichkeit an, kontrollierten also die Haupteinfahrts- und Hauptfluchtrouten der Tätergruppierungen.

Drogen wie Marihuana auf der Motorhaube eines Autos (Foto: SWR)
Auf der Suche nach potenziellen Geldautomaten-Sprengern wurde auch so manch anderer Gegenstand gefunden.

Verständnis bei von Kontrolle betroffenen Fahrern

Immer wieder kommt es in Rheinland-Pfalz zu Sprengungen von Geldautomaten, doch nur in den seltensten Fällen können die Täter gefasst werden. Einer der Fahrer, die in der Nacht auf Freitag kontrolliert wurden, gab sich vor diesem Hintergrund gelassen. "Was nötig sein muss, muss sein", sagt er. "Die vielen Automaten, die gesprengt werden, da sehe ich schon ein, dass da viele Leute in Verdacht kommen. Vor allen Dingen auch hier auf der Autobahn von Holland runter."

Polizisten kontrollieren Autofahrer auf der A61 (Foto: SWR)
Fast sechs Stunden kontrollierten die Einsatzkräfte in der Nacht etliche Fahrzeuge.

Und auch ein jüngerer Fahrer war hoffnungsvoll: "Vielleicht findet man den ein oder anderen Übeltäter, der vielleicht etwas vorhat. Mittlerweile passiert das ja immer öfter und es ist vielleicht auch besser, wenn da mal öfter danach geschaut wird."

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