In den beiden Kinos in der Mainzer Innenstadt laufen auch Filme abseits des Mainstreams. Das FILMZ - Festival des deutschen Films hat dort seine Heimat. Und viele Zuschauerinnen und Zuschauer schätzen es, dass Filme häufig im Originalton gezeigt werden.
Als ein Investor eines der Gebäude kaufte, war die Aufregung groß. Die Betreiber sahen ihre Kinos vor dem Aus und starteten eine Petition. Die Lösung, die sich abzeichnete: Mainz soll ein Filmkunsthaus bekommen. Dazu soll das bestehende Gebäude des Palatin abgerissen werden. In einem Neubau könnten unten Kinosäle und oben Wohnungen errichtet werden.
Kinobetreiber: Drei Säle sind zu wenig
Die beiden Betreiber von Capitol und Palatin beklagen in einer Mitteilung im Magazin Sensor, dass in dem Neubau nur drei Kinosäle geplant seien. Bislang hat das Palatin vier Säle plus einen großen Saal im Capitol. Auch sei nicht garantiert, dass sie das neue Kino betreiben könnten. Sie könnten sich nur darum bewerben.
"Ein klares Bekenntnis zur Mainzer Kinokultur klingt jedenfalls anders", so die Betreiber. Sie müssten nun überlegen, wie es für sie in Zukunft weitergehe. Das Capitol unabhängig vom Palatin weiterzubetreiben, lohne sich wirtschaftlich nicht.
Kulturdezernat zeigt sich überrascht und verwundert
Die Stadt Mainz reagierte umgehend auf die Äußerungen der Kinobetreiber. Alle bis dahin geführten Gespräche hätten eine derartige öffentliche Kritik nicht vermuten lassen. In den vielen vorangegangenen Gesprächen hätten die beiden Betreiber ausdrücklich versichert, dass der Betrieb von drei Kinosälen für sie möglich sei.
Film und Kino sollten in Mainz für die Zukunft dauerhaft gesichert werden. Dazu seien noch viele weitere Gespräche nötig, so die Stadt in ihrer Stellungnahme.
Zwei Mainzer Kinos mit Geschichte
Das Capitol ist das älteste Mainzer Kino und wurde 1933 gebaut, kurz nachdem die ersten Tonfilme in die Kinos kamen. Das Palatin hieß in den 1980er-Jahren Scala, später dann City Kinocenter. 2009 übernahmen die jetzigen Betreiber beide Kinos und bauten sie teilweise um.