Die Lebensretter der DLRG Rhein-Main sind mit Stand-up-Paddle-Boards auf Rhein und Main unterwegs (Foto: SWR)

Einsatzkräfte suchen Gespräch mit Schwimmern

DLRG Mainz-Kastel fährt auf Stand-Up-Boards Streife

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Andreas Neubrech
Andreas Neubrech (Foto: SWR)

Die DLRG Mainz-Kastel ist künftig auf Rhein und Main mit SUPs unterwegs. Die Rettungskräfte wollen Schwimmer vor den Gefahren der Flüsse warnen.

Mit den Paddle-Boards können die Einsatzkräfte die Strände der Flüsse wesentlich besser anfahren als bislang mit dem Motorboot. "Aktuell haben wir Niedrigwasser, das Motorboot hat 60 Zentimeter Tiefgang. Damit kommen wir nicht richtig an die Leute ran", erklärt Marc Helfmann von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).

Verbotenes Wettschwimmen im Main zur Eisdiele

An den Stränden sei ihr Ziel, den Schwimmern die Gefahren der beiden Flüsse zu verdeutlichen. Dazu nutzten sie Anschauungsmaterial, das die Sogwirkung vorbeifahrender Schiffe veranschaulicht. Die DLRG-Kräfte erklären zudem, dass es generell verboten ist, 50 Meter vor und hinter einer Brücke im Wasser zu sein oder in der Fahrrinne zu schwimmen.

"Gerade im Main schwimmen die Leute immer wieder durch die Fahrrinne. Der Fluss ist dort nicht so breit und auf der anderen Seite ist eine Eisdiele. Da gibt es gelegentlich Wettschwimmen durch den Fluss und der Verlierer zahlt das Eis", so Helfmann.

DLRG-Kräfte sind nicht weisungsbefugt

Die angesprochenen Schwimmer reagierten unterschiedlich auf die Hinweise der DLRG. "Einige sind überrascht, wenn sie hören, wie gefährlich das Schwimmen in den Flüssen sein kann und gehen nicht mehr ins Wasser", bilanziert der Rettungsschwimmer. "Andere sind uneinsichtig, sagen, früher sei das auch gegangen, da sei der Opa auch im Rhein geschwommen." Aber die Schifffahrt habe sich seitdem verändert, so Helfmann. Dennoch müssten die Fachleute in diesen Fällen das Verhalten der Schwimmer akzeptieren, denn weisungsbefugt sind sie nicht.

Aktuell paddeln die DLRG-Kräfte in Höhe Mainz-Kastel auf ihren Boards Streife. Sie können sich perspektivisch vorstellen, ihre Runde bis zum Hafen in Wiesbaden-Schierstein auszudehnen.

Geld für zweites Paddle-Board fehlt

Dazu nutzen sie nach eigenen Angaben aktuell zwei Paddle-Boards: ein privates und ein DLRG-Board. "Das DLRG-Board ist größer und breiter als normale Boards. Im Notfall können wir darauf problemlos einen Menschen ziehen und ihn so aus dem Wasser retten." Für ein zweites Rettungsboard fehlt den Einsatzkräften zurzeit noch das Geld.

Keine DLRG-Stand-Up-Paddler in Rheinhessen

Die DLRG Rheinhessen findet die Idee der Kameraden aus Mainz-Kastel zwar gut, wird auf absehbare Zeit allerdings keine Stand-Up-Paddler einsetzen. Deren Sprecher Malte Senska sagte dem SWR: "Dafür fehlt uns die nötige Ausstattung und entsprechend geschultes Personal."

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