Ein Karussell auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt vor dem Mainzer Dom.  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Glühwein trinken trotz steigender Infektionszahlen

Ebling: Mainzer Weihnachtsmarkt soll stattfinden, aber womöglich mit 2G

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Die Regeln für den Mainzer Weihnachtsmarkt ändern sich immer wieder: Letzter Stand: keine Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht an den Ständen. Angesichts steigender Corona-Zahlen haben wir beim Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) nachgefragt, ob es dabei bleibt.

SWR Aktuell: Die große Frage, die die Mainzerinnen und Mainzer umtreibt, ist: Wird der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr stattfinden?

Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD): Ich meine, er kann stattfinden und ich meine auch, er sollte stattfinden, weil viele Menschen diesen Weihnachtsmarkt mögen. Eine Garantie vor dem Hintergrund der aktuellen dynamischen Entwicklung und auch der Unsicherheiten, die spürbar auf der Bundesebene herrschen, kann ich aber auch nicht abgeben.

Für mich stellt sich im Moment eher die Frage, unter welchen Rahmenbedingungen können wir ihn verantwortlich stattfinden lassen? Wir werden zukünftig damit leben müssen, dass sich das gesellschaftliche Leben an das Virus anpassen muss. Und das kann nicht immer nur bedeuten, dass alles abgesagt wird. Das geht auf Dauer auch nicht gut.

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) im SWR-Interview. (Foto: SWR, Olaf Lemcke)
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) im SWR-Interview. Olaf Lemcke

"Wir werden zukünftig damit leben müssen, dass sich das gesellschaftliche Leben an das Virus anpassen muss."

SWR Aktuell: Welche Rahmenbedingungen könnten das konkret sein? Wäre eine 2G-Regelung, also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene eine Lösung?

Ebling: Da die Eröffnung des Weihnachtsmarkts am Donnerstag in einer Woche sein soll, werden wir diese Woche noch genau festlegen müssen, wie der Markt im Einzelnen stattfinden kann. Aber dass wir eine G-Regelung, also eine Form von Kontrolle, und auch mindestens Stichproben brauchen, um am Ende das Infektionsrisiko niedrig zu halten - ich glaube, das wird jeder auch heute schon verstehen.

Wir hatten schon 2G-Planungen, bis das Land wiederum sagte, im Außenbereich braucht es gar keine Einschränkungen mehr. Da dreht jetzt das Land erkennbar in eine andere Richtung. Insofern werden wir diese Woche mit dem Gesundheitsamt und unseren Expertinnen und Experten beraten, wie wir die Zugänge genau gestalten. Ich würde heute nicht ausschließen, dass wir auch an 2G arbeiten. Wir haben aber schon jetzt dafür gesorgt, dass der Weihnachtsmarkt über das gesamte Innenstadtgebiet verteilt wird. Bestimmte Gebiete, in denen sich sonst viele Besucherinnen und Besucher ballen, werden entzerrt.

SWR Aktuell: Was ist mit der Maskenpflicht? Könnte sie auf dem gesamten Weihnachtsmarkt gelten?

Ebling: Wir sind davon überzeugt, dass eine Maskenpflicht gerade da Sinn macht, wo man keinen Abstand von 1,50 Metern einhalten kann. Also entweder, wenn Gruppen zusammenstehen oder wenn man ansteht. Aber eine Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet ist weder durch die Gesetzeslage gedeckt, noch würde sie einen tieferen Sinn ergeben.

Auch wenn die Zahlen steigen - und sicherlich auch Nervosität und Unsicherheit wachsen - sollten wir uns doch auf die Erkenntnisse verlassen können, die wir inzwischen durch die monatelange Pandemie gewonnen haben. Dazu gehört eben auch: Draußen ist das Übertragungsrisiko ungleich kleiner als drinnen. Also macht es viel mehr Sinn, dass die Mainzerinnen und Mainzer sich ihre Weihnachtslaune im Stadtgebiet holen als bei der privaten Feier in geschlossenen Räumen.

Das Interview führte Rabea Amri aus dem SWR-Studio Mainz.

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