Omikron treibt die Corona-Infektionszahlen nach oben. Experten sagen, wegen der Virusvariante müsse viel mehr getestet werden: mehr PCR-Tests und mehr Tests auf Mutationen des Coronavirus. Die Labore stehen deshalb unter Druck. Teilweise gehen Mitarbeiter, weil sie die Arbeitsbelastung nicht aushalten.
Ingelheimer Labor hat Kapazitäten stark ausgebaut
Der Geschäftsführer des Bioscientia-Labors in Ingelheim, Dr. Oliver Harzer, gibt zu, dass er immer Bedarf an medizinisch-technischen Assistenten (MTA) habe. Das liege vor allem am bereits verstärkten Testangebot: "Natürlich haben wir auch Stellenausschreibungen, weil wir unsere Testkapazität ganz erheblich ausgeweitet haben. Wir können dieses Jahr doppelt so viele PCR-Tests machen, wie letztes Jahr."
Laborchef Harzer macht sich keine Sorgen
Grunsätzlich ist Harzer allerdings optimistisch: Er glaubt auch in Zukunft genügend Personal zu finden - auch wenn die Politik die PCR-Tests ausweiten will. "Wir greifen nicht nur auf Medizinisch-technische Assistenten zurück. Glücklicherweise gibt es auch andere Menschen, die mit der Technik gut umgehen können. Biologie- und Chemiestudenten in höheren Semestern können ganz selbstverständlich mit PCR arbeiten. Und diese Qualifikation können wir auch einsetzen."
Neben medizinisch-technischen Assistenten brauche es zum Beispiel auch Datentypisten, die Aufträge erfassen können. Sein Ingelheimer Labor stehe im Moment aber noch ganz gut da, so Harzer. Er habe aber aus der Branche auch anderes gehört. "Ich weiß, dass andere Kollegen Schwierigkeiten haben, Personal zu kriegen."
Dass wegen der hohen Arbeitsbelastung und des Drucks Angestellte gehen, kennt Harzer auch. Das seien allerdings eher auf Aushilfsbasis angestellte Mitarbeiter gewesen.
Mitarbeiter sind stolz auf ihre Leistung
Allerdings seien sich die Menschen, die im Corona-Bereich arbeiten, ihrer Verantwortung bewusst und stolz auf ihre Leistung, "sie nehmen diesen Job sehr, sehr, sehr ernst", so Harzer. Das ganze Interview mit Dr. Harzer hören Sie hier.