Der unternehmenseigene Schiffsanleger (Foto: Pressestelle, Chemische Fabrik Budenheim, Ottokar Reinmann)

Flexibilität gefragt

Niedrigwasser-Schiff hilft Chemischer Fabrik Budenheim in trockenen Zeiten

Stand

Für viele Firmen am Rhein ist der niedrige Wasserstand ein Problem. Die Chemische Fabrik in Budenheim hat ein Spezial-Schiff gechartet. Damit kann das Unternehmen weiter beliefert werden.

Das Niedrigwasser im Rhein stellt bei vielen Unternehmen die Betriebsabläufe auf den Kopf - auch bei der Chemischen Fabrik Budenheim KG am Standort in Budenheim. Beispielsweise können Rohstoffe nur noch eingeschränkt über den Rhein angeliefert werden. "Die fehlenden Kapazitäten können wir über die Straße ausgleichen", sagt Christoph Klein, Mitglied der Standortleitung und verantwortlich für Finanzen und Administration.

Täglich müssen Lastwagen entladen werden

Doch was auf den ersten Blick einfach klingt, bringt umfangreiche Herausforderungen mit sich. "Es macht einen Unterschied, ob uns alle zwei Wochen ein Schiff Rohstoffe liefert oder ob stattdessen täglich ein Lkw kommt", erklärt Klein. Arbeitsabläufe und Strukturen müssten angepasst werden. Höchste Flexibilität sei gefragt.

"Diese Phase kostet auch unsere Kolleginnen und Kollegen viel Kraft." Das Unternehmen müsse zusätzliches Geld in die Hand nehmen, denn der Transportweg über die Straße sei deutlich teurer als der über das Wasser.

Niedrigwasser-Schiff liefert Teile des Rohstoffs über den Rhein

Daher ist Klein besonders froh, gemeinsam mit der niederländischen Reederei Wijgula B.V. (Tochterunternehmen der HGK-Shipping) langfristig in ein Niedrigwasser-Schiff investiert zu haben. „Für die kommenden zehn Jahre hat Budenheim in Niedrigwasser-Zeiten ein Exklusiv-Recht an diesem Schiff“, erklärt er. Dadurch könne zumindest ein Teil der Rohstoffe noch über den Rhein transportiert werden. In erster Linie geht es um die Anlieferung hochreiner Phosphorsäure, einem der Hauptrohstoffe für das Unternehmen.

Ein sehr langes Tankschiff mit wenig Tiefgang liegt auf dem Rhein an einem Anleger in Budenheim (Foto: SWR)
Dieses Schiff mit wenig Tiefgang kann die Chemische Fabrik in Budenheim auch bei einem sehr niedrigen Wasserstand auf dem Rhein anfahren.

Globaler Chemiespezialist in Budenheim

Die Chemische Fabrik Budenheim ist ein weltweit tätiges Spezialchemieunternehmen mit Produktionsstätten in Deutschland, China, Mexiko, USA, Spanien und den Niederlanden. Die Produkte werden in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Sicherheit und Ressourcenschonung eingesetzt. Das Unternehmen erzielt eigenen Angaben zufolge einen jährlichen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich und beschäftigt mehr als 1.250 Mitarbeiter.

Weitere Artikel zum Thema Niedrigwasser

Niederheimbach

Wasserstand zu niedrig Rheinfähre von Niederheimbach fährt jetzt in Ingelheim

Die Fähre zwischen Niederheimbach und dem hessischen Lorch fährt jetzt vorübergehend in Ingelheim. Wegen des Niedrigwassers konnte sie im Mittelrheintal nicht mehr eingesetzt werden.

Nierstein

Zu viel Kies und Sand Fähranleger bei Nierstein wegen Niedrigwasser ausgebaggert

Die Rheinfähre zwischen Nierstein und Trebur-Kornsand (Hessen) hat Probleme beim Anlegen. Der Wasserstand ist zu niedrig. Mit einem Bagger wurden deshalb Kies und Sand weggeschafft.

Am Mittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Bad Kreuznach

Gefahr für Fische steigt Niedrigwasser in Naheregion macht Experten Sorge

Die Wasserstände an den Pegeln der kleineren Flüsse in Rheinhessen und dem Kreis Bad Kreuznach machen den Experten Sorgen. Für Fische und Pflanzen könnte das gefährlich werden.

Worms

Anhaltende Trockenheit Niedrigwasser am Rhein: Am Wormser Hafen bleiben Container stehen

Der Wormser Hafenbetreiber Rhenania spürt die Auswirkungen des Niedrigwassers - auch wirtschaftlich. Konsequenzen müssen die Mitarbeiter aber noch nicht fürchten.

Stand
AUTOR/IN
SWR