Der letzte Einsatz ist noch gar nicht lange her, erzählt die Chemikerin Carmen Siebenaller vom THW. Bei dem Großbrand Mitte Juli im Mainzer Stadtteil Mombach war sie dabei und hat die Feuerwehr vor Ort beraten. Die Einsatzleitung habe unter anderem von ihr wissen wollen, ob die Einsatzkräfte spezielle Atemschutzgeräte brauchen und ob Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Außerdem habe sie mit einem speziellen Gerät gemessen, ob gefährliche Gase in der Luft sind. Siebenaller und ihre Kollegen können die Messergebnisse genau deuten und der Feuerwehr ihre Einschätzung geben.
Viele Biotechnologie-Firmen in Mainz
Grundsätzlich gebe es in Mainz durch die Universität viele Institute, die mit Gefahrstoffen arbeiteten, sagt der Leiter der Mainzer Feuerwehr, Martin Spehr. Diese seien zwar sehr sicher und es passiere sehr wenig, trotzdem müsse die Feuerwehr auf Einsätze vorbereitet sein. Sollte Mainz in Zukunft außerdem immer mehr zum Biotechnologiestandort werden, sei die Wahrscheinlichkeit rein rechnerisch natürlich größer, dass die Feuerwehr zu Einsätzen gerufen werde.
Einzigartige Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr
Für die Feuerwehr sei die deutschlandweit einzigartige Zusammenarbeit eine große Bereicherung, so Spehr. Jetzt könne man rund um die Uhr auf hoch qualifiziertes Personal zurückgreifen. Seit Anfang des Jahres haben die Chemikerinnen und Chemiker vom THW die Feuerwehr bei drei Einsätzen beraten. Die Expterinnen und Experten werden bei größeren Gefahrenstoffeinsätzen oder Großbränden immer automatisch alarmiert. Je nach Einsatz beraten sie telefonisch oder vor Ort.