Erzieherinnen und Busfahrer demonstrieren in Mainz (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Ver.di will den Druck mit Warnstreiks erhöhen

Streik-Schwerpunkt in Mainz - 50 Kitas zu und Busse ausgefallen

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Etwa 1.500 Demonstranten haben sich am Freitag in der Mainzer Innenstadt zu einer Kundgebung versammelt. Beschäftigte der Kitas und Busunternehmen im Nahverkehr forderten mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Mit Schildern und Bannern mit dem Schriftzug "Zunkunft nur mit uns", sind die Streikenden am Freitagvormittag in einem Protestzug durch Mainz gelaufen. Die Gewerkschaft Ver.di will mit diesem Motto betonen, dass sowohl Busfahrer als auch Erzieher wertvolle Arbeit für die Gesellschaft leisten. Im Anschluss fand eine Kundgebung am Ernst-Ludwig-Platz statt.

Aufgerufen zu den Streiks waren alle Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes im Ver.di-Bezirk Mittelrhein und zahlreiche Betriebe des privaten Omnibusgewerbes in Rheinland-Pfalz.

Warnstreiks in Mainz

Der Streik-Schwerpunkt lag in Mainz. Dort mussten sich vor allem Eltern und Kinder auf Streiks einstellen - nach Angaben der Stadt Mainz bleiben von 61 städtischen Kitas etwa 50 geschlossen. In acht Kitas wurden die Öffnungszeiten eingeschränkt. Auch fünf Kitas ins Ingelheim und zwei in Bad Kreuznach blieben dicht.

Kampf für bessere Arbeitsbedingungen

Erzieherinnen und Sozialarbeiter kämpfen in der aktuellen Tarifrunde für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Geld und sie wollen, dass die Arbeitgeber etwas gegen den Fachkräftemangel tun, sagt ein Sprecher der Gewerkschaft Ver.di. In den bisherigen Verhandlungsrunden seien die Arbeitgeber auf keine der Forderungen eingegangen.

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Warnstreiks der Busfahrerinnen und Busfahrer gehen weiter

In Mainz fallen nach Angaben der Mainzer Mobilität weiterhin Fahrten von 17 Linien des Subunternehmens DB Regio Bus Mitte GmbH aus. Von einzelnen Ausfällen sind die Buslinien 6, 9, 33, 56, 58, 60, 63, 66, 67, 68, 69, 74, 78, 79, 80 und 91 betroffen. Busse der Linie 79 fahren voraussichtlich gar nicht.

Auch im Kreis Mainz-Bingen und im Kreis Alzey-Worms müssen sich Pendler auf einzelne Ausfälle der Busse der DB Regio einstellen. Die Linie 643 von Ingelheim nach Ober-Hilbersheim fährt nicht. In Worms streiken die Busfahrerinnen und Busfahrer nur am heutigen Freitag. Teilweise versuche man die Fahrten, die ausfallen, auch mit Bussen von anderen Unternehmen aufzufangen, so eine Bahnsprecherin, aber das gehe natürlich nur begrenzt.

Die Busfahrer der Stadtbus Gesellschaft in Bad Kreuznach beteiligen sich nach Angaben des Unternehmens nicht am Streik.

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Manteltarifvertrag noch nicht unterschrieben

Grund für den Warnstreik im Busgewerbe ist nach Angaben einer Ver.di-Sprecherin, dass die bei den Tarifverhandlungen getroffenen Zusagen wie zum Beispiel eine Lohnerhöhung bislang nicht umgesetzt wurden. Ver.di und der zuständige Arbeitgeberverband hatten sich vor zwei Monaten auf einen Manteltarifvertrag für das private Busgewerbe in Rheinland-Pfalz verständigt. Die Arbeitgeber haben ihn aber noch nicht unterschrieben - vermutlich, weil eine Finanzierungszusage aus öffentlichen Mitteln noch nicht eingelöst wurde, heißt es von Ver.di.

Nächste Warnstreiks kommende Woche

Kommende Woche soll es die nächsten Warnstreiks geben – laut Ver.di streiken am Montag Sozialarbeiter, am Mittwoch wieder Erzieher und Erzieherinnen.

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SWR