Die fünf Soldaten kommen aus Büchel (Kreis Cochem-Zell) vom taktischen Luftwaffengeschwader 33. Feldwebel Sascha Ziller tauschte Kampfjets und Pilotenbesprechungen freiwillig gegen die Arbeit im Altenheim ein: "Ich fand es einfach richtig und wichtig - auch als Bundeswehrsoldat - in solchen Momenten helfen zu dürfen." Seit dem 28. Dezember helfen die Soldaten in Westhofen aus, voraussichtlich wird ihr Einsatz dort verlängert.
Für Heimleiterin Daniela Mohr war die Hilfe ein echtes Weihnachtsgeschenk, denn coronabedingte Ausfälle gab es auch bei Angestellten in der Hauswirtschaft. Die Pflegekräfte mussten diese Arbeit zusätzlich übernehmen, erzählt Mohr: "Jeder hat überall geholfen, weil es überall gebrannt hat. So waren wir heilfroh als der Anruf kam: Die Bundeswehr ist ab Montag bei uns im Haus."
In der Pflege werden die Soldaten nicht eingesetzt, denn dafür haben sie keine Ausbildung. Stattdessen übernehmen sie Botengänge, helfen mit der Wäsche, teilen Essen aus oder unterstützen den Hausmeister. "Die Bewohner sind einfach glücklich, dass Leute da sind. Auch wenn es mal nur ein, zwei Sätze sind oder nur mal 'guten Appetit'", erzählt Feldwebel Ziller.
"Die Soldaten gehören zum Team mittlerweile dazu. Sie akzeptieren die Pflege, die Pflege akzeptiert die Soldaten. Das ist ein sehr gutes Miteinander."
Weitere Altenheime erhalten Unterstützung
Im Altenzentrum Oppenheim (Kreis Mainz-Bingen) sind aktuell neun Soldaten im Einsatz. In ganz Rheinland-Pfalz waren es nach Angaben des Gesundheitsministeriums Ende Dezember um die 60, weitere sollten folgen. Das Gesundheitsministerium hatte die Hilfe der Bundeswehr angefragt. Dadurch sollen die Pflegebetriebe entlastet werden, in denen coronabedingt gerade viele Beschäftigte ausfallen.

Bundeswehr hilft auch Gesundheitsämtern und Impfzentren
Die Hilfseinsätze im Rahmen der Corona-Pandemie sind für die Bundeswehr in Rheinland-Pfalz der umfangreichste und längste Unterstützungseinsatz seit ihrer Gründung. 450 Soldatinnen und Soldaten sind landesweit aktuell im Einsatz gegen Corona - nicht nur in Altenheimen. So werden Soldatinnen und Soldaten auch in den neu eingerichteten Impfzentren, die diese Woche an den Start gehen, eingesetzt. Nach Angaben der Kreisverwaltung Mainz-Bingen arbeiten im Impfzentrum in Ingelheim seit dieser Woche zwölf Bundeswehrsoldaten im Verwaltungsbereich.