Das Bündnis "Nix in den (Mainzer) Sand setzen" fordert Ausbau der A643 durch den Mainzer Sand zu streichen. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Verkehrswende macht Ausbau überflüssig

Bürgerinitiative "Mainzer Sand": Ausbau A643 endlich kippen

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Christiane Spohn

Schon seit Jahren wird über den sechsspurigen Ausbau der A643 durch das Naturschutzgebiet "Mainzer Sand" diskutiert. Bürgerinitiativen fordern jetzt einen Stopp.

Das Bündnis "Nichts in den (Mainzer) Sand setzen" fordert, das Planfeststellungsverfahren zur A643 zu unterbrechen. Die Natur sei wichtiger als der Autobahnausbau. Das Bündnis fordert einen neuen Bundesverkehrswegeplan mit grundsätzlich anderen Prioritäten.

Projekte, die besonders naturschädigend seien, müssten gestoppt werden und dazu gehöre auch der geplante sechsspurige Ausbau der A643 zwischen Mainz und Wiesbaden. Auf Mainzer Seite soll die Strecke ausgebaut werden, um sie an die dann fertiggestellte neue Schiersteiner Brücke anzubinden.

Ausbau zerstört Teile des Mainzer Sandes

Der Mainzer Sand sei ein europaweit einzigartiges Naturschutzgebiet, heißt es dazu von dem Bündnis, das dürfe nicht zerstört werden. Durch den sechsspurigen Ausbau würden Teile des Mainzer Sandes wegfallen.

Es müsse abgewartet werden, wie sich die Verkehrsströme nach Fertigstellung der Salzbachtalbrücke veränderten, sagt das Bündnis. Ebenso müsse geprüft werden, wie sich der ÖPNV rund um Mainz entwickele.

Bundesverkehrsminister Wissing hält an Ausbauplänen A643 fest

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will den Ausbau umsetzen. Die Baumaßnahme stehe im Bundesverkehrswegeplan und der müsse eingehalten werden. Solange er nicht vom Bundestag geändert werde, werde er als Bundesverkehrsminister die Pläne verfolgen. Parallel laufe aber der Diskussionsprozess mit den Umwelt- und Wirtschaftsverbänden und weiteren gesellschaftlichen Gruppen. Der sei im Koalitionsvertrag festgelegt.

Ausbau A643: Affront gegen gegen Natur und Klima

Für den Sprecher des Bündnisses "Nix in den (Mainzer) Sand setzen", Heinz Hespig, sind die Pläne des Bundesverkehrsministers ein gezielter Affront gegen die Natur und das Klima. Die Bedarfsplanüberprüfung im Koalitionsvertrag sei auch nur ein "Papiertiger" zur Beruhigung der Grünen, so Hespig.

Stadt Mainz will 4+2 Lösung

Auch die Stadt Mainz fordert seit langem eine "4+2 Lösung". Dabei sollen die beiden Standstreifen der bislang vierspurigen Autobahn in Spitzenzeiten für den Verkehr freigegeben werden. Der damalige Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) hatten sich im Februar ebenfalls an Bundesverkehrsminister Wissing gewandt und den Verzicht auf den Ausbau der A643 gefordert.

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