Reformdialog Synodaler Weg

Mainzer Bischof Kohlgraf bedauert Scheitern des Reformpapiers

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Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat auf das Scheitern eines Reformpapiers zur Sexualmoral in der deutschen katholischen Kirche schockiert reagiert.

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Im SWR-Interview kritisierte Kohlgraf einige seiner Kollegen. Sie hätten in der Debatte vorher Gelegenheit gehabt, "ihre Bedenken deutlich ins Wort zu bringen". Er hätte sich eine Probeabstimmung zu dem Text gewünscht, um zu sehen, wie es unter den Bischöfen dazu ausschaue. In der deutschen katholischen Kirche sei das Reformpapier zur Sexualmoral nun vom Tisch, sagte Kohlgraf.

Es sei aber in der Welt und er habe Signale bekommen, dass es in Luxemburg bereits weiter diskutiert werde. Am Freitag hatte es bei der Synodalversammlung einen Eklat gegeben, weil Gläubige ein Reformpapier zur Sexualmoral in der katholischen Kirche mit knapp 83 Prozent der Delegiertenstimmen befürworteten, der Text aber am Widerstand einiger konservativer Bischöfe scheiterte.

In dem Papier ging es um liberalere Haltungen zu Themen wie Sex außerhalb der Ehe, Empfängnisverhütung und den Umgang mit homosexuellen Menschen.

Mainzer Bistum bleibt bei seinem Kurs

Kohlgraf bekräftigte im SWR, dass er an seinem Kurs im Bistum festhalten werde. Er zeigte sich überzeugt, dass Papst Franziskus sich nicht in die seelsorgerische Praxis eines Bistums einmischen werde. Es gehe um Menschen, sagte Kohlgraf. Und diese zu begleiten und zu wertschätzen, sei ganz im Sinne des Papstes.

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SWR