Monatelang hatte die Seniorin nach Angaben der Polizei eine angebliche Internet-Bekanntschaft Geld von ihrem Konto abbuchen lassen oder es selbst überwiesen. Die 86-Jährige war offenbar davon überzeugt, dass sie online einen internationalen Cello-Star kennengelernt hatte.
150.000 Euro vom Konto der Mainzerin abgebucht
Angehörigen der älteren Dame war schließlich aufgefallen, dass immer wieder größere Geldsummen von ihrem Bankkonto abgingen. Wie sich herausstellte, hatte die Frau über einen Zeitraum von rund eineinhalb Jahren Werte von etwa 150.000 Euro an Kriminelle übermittelt. Das war laut Polizei unter anderem in Form von Guthabenkarten geschehen.
Kriminalpolizei Mainz warnt vor Betrugsmaschen
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und nimmt den Fall zum Anlass, erneut vor dem Gefahren des sogenannten Love Scamming zu warnen. Dabei bauen die unbekannten Täter mit verschiedenen abgewandelten Maschen über Monate oder gar Jahre ein Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern auf und gaukeln diesen die große Liebe vor.
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Betrüger täuschen Notlagen vor, um Geld zu bekommen
Im weiteren Verlauf werden Notlagen vorgetäuscht und Vorauszahlungen eingefordert, beispielsweise für eine angebliche wichtige Operation oder gestohlene Pässe. Auf diese Weise werden die ahnungslosen Opfer dazu gebracht, den Betrügern Geld zu überweisen.
Die Kriminellen halten ihre Opfer dabei immer wieder hin, stellen reale Treffen in Aussicht, die sie dann aber immer wieder unter einem Vorwand absagen, etwa weil angeblich Angehörige krank werden oder ein Flug ausfällt.
Opfer von Love scamming sollten sich anderen anvertrauen
Die Polizei rät dringend dazu, rein virtuell bestehenden Bekanntschaften nicht ohne Weiteres Glauben zu schenken und insbesondere keinesfalls Geld an Menschen zu übersenden, die man nicht persönlich kennt. Im Zweifelsfall sollte man sich an eine Vertrauensperson wenden oder sich mit der Polizei in Verbindung setzen.
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