In der Senke dieser Bahnhofsunterführung sammelt sich Wasser. Um die Unterführung trocken zu halten, gibt es dort eine Pumpstation. Etwa 50 Zentimeter tief muss der Boden trocken gehalten werden, sodass Straße und Pflastersteine Halt haben und nicht absinken.
Läuft zu viel Wasser ein, muss es als Abwasser in die Kanalisation gepumpt werden. Im Sommer hingegen wird das Wasser zur Bewässerung der Stadtbäume benutzt.
Die unscheinbare Pumpstation
Die Bahnhofsunterführung in Bad Kreuznach ist alles andere als eine Augenweide. Viel Beton wurde verbaut, um dort Parkplätze einzurichten und die Fahrbahn über sie hinwegzuführen. Graffiti schmücken die Betonwand, in der eine unscheinbare Metalltür sitzt. Und hinter ihr gibt es: Wasser.
Dieses läuft in Schächten und Drainagen zum tiefsten Punkt in der Pumpstation. Wird der Pegel dort zu hoch, muss das Wasser wieder weg, erklärt Philipp Geib vom Tiefbauamt Bad Kreuznach. Es müsse dann in die Kanalisation gepumpt werden, was wiederum Abwassergebühren verursache.
Stadt spart Geld bei der Bewässerung
Niemand weiß mehr genau, wer die Idee hatte und wann diese Lösung gefunden wurde. Seit 15 bis 20 Jahren jedenfalls zapft hier auch das Grünflächenamt das Wasser ab, um Bäume und Beete in der Stadt zu bewässern. Sie bekommen das Wasser, das sonst in der Kanalisation verschwinden würde. "Wir müssten ansonsten Hydrantenwasser oder teures Wasser von den Stadtwerken nutzen. Und das ist nicht wirklich sinnig", sagt Guido Ragg vom Grünflächenamt.
Bis zu 25.000 Liter pumpen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Bahnhof täglich in die Wasserfässer ihrer Lkw. Das reiche aus, um die jungen Bäume und Beete zu versorgen. Rasenflächen werden nicht bewässert, sagt Ragg. Das Wasser in der Pumpstation laufe aber schnell nach. Der Pegel sei auch in längeren Trockenphasen bisher nicht abgesunken.