"Spiel um die Macht. Von Canossa nach Worms", so heißt die Ausstellung im Museum Andreasstift in Worms. Im Kern geht es um die Frage, ob der Kaiser oder der Papst mehr zu sagen hat. Die Ausstellung beleuchtet diesen mittelalterlichen Machtkampf zwischen Papst und Kaiser.
900 Jahre Wormser Konkordat
Anlass für die Sonderausstellung sind die Feiern zu 900 Jahre Wormser Konkordat. Fast 50 Jahre lang lieferten sich Päpste und Kaiser im Mittelalter einen Machtkampf darüber, wer Äbte und Bischöfe einsetzen darf. Auch der berühmte Gang nach Canossa änderte daran nichts. Erst mit dem Wormser Konkordat von 1122 kehrte Frieden ein. Mit dem Vertrag legten Kaiser Heinrich V. und Papst Calixt II. den Konflikt bei.
Comics und Spiele
Die Ausstellung will nach Worten von Kurator Olaf Mückain einen "emotional-spielerischen Zugang zu den mittelalterlichen Ereignissen" ermöglichen. Alle sollen auch ohne Vorwissen Zugang zu dem Thema finden. So werden die Ereignisse um den Investiturstreit, der Gang nach Canossa und die Lösung des Konflikts in Form einer Graphic Novel mit großformatigen Comiczeichnungen erklärt. Auch ein Rätselspiel ist Teil der Ausstellung.
Escape-Spiel durch die Ausstellung
So können Besucherinnen und Besucher mit einem Escape-Spiel dem Archivar des vatikanischen Geheimarchivs helfen. Sie sollen den verlorenen Zahlencode für einen Tresor finden, in der die kaiserliche Urkunde des Wormser Konkordats liegt. Die Suche nach dem Code führt durch die Ausstellung.
Sonderführungen und Workshops
Zur Ausstellung bietet das Museum außerdem Sonderführungen an. Für Schulklassen gibt es Workshops. Schülerinnen und Schüler können etwa eine eigene mittelalterliche Bodenfliese gestalten oder aus Holz, Draht und Stoff einen kaiserlichen Reisewagen bauen.