Ortsbürgermeister erleichtert

Aggressiver Flüchtling aus Windesheim in Abschiebehaft

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Von Autor/in Lucretia Gather, Sibylle Jakobi

Der abgelehnte Asylbewerber, der in Windesheim (Kreis Bad Kreuznach) in einer Unterkunft für Geflüchtete für Probleme sorgte, wird abgeschoben. Er wurde am Dienstag in Gewahrsam genommen.

Der 20-jährige Mann aus Afghanistan soll in den nächsten Monaten in seine Heimat "zurückgeführt" werden. Das hat der Landkreis Bad Kreuznach mitgeteilt. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest, dürfe aber auch nicht bekanntgegeben werden, so der Kreis.

Geflüchteter sorgt seit Monaten für Ärger

Der abgelehnte Asylbewerber soll in Windesheim mehrfach Mitbewohner und Personal in der Flüchtlingsunterkunft angegriffen und bedroht haben. Deshalb war er dort allein in einem Container untergebracht. Auch die Polizei war verstärkt Streife in dem Ort gefahren. Der Kreis hatte einen Sicherheitsdienst an der Unterkunft eingesetzt, der den Mann bewachte. Dieser Dienst werde nun nicht mehr gebraucht, so der Kreis.

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Bewohner von Windesheim erleichtert

Die Menschen in Windesheim hätten die Nachricht mit großer Erleichterung aufgenommen, so Ortsbürgermeister Volker Stern (Pro Windesheim). Er sagte, er hoffe, sehr bald wieder ein "normales Dorfleben" zu haben. Einige Bürger seien sehr verängstigt gewesen. Auch die Landrätin, Bettina Dickes (CDU), zeigte sich erleichtert und sagte, die Situation sei für die Menschen in Windesheim und die Bewohner und Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkunft sehr belastend gewesen. Dickes hatte sich beim Land und auch beim Bundeskanzler für die Abschiebung des Mannes eingesetzt.

Es ist für mich ein wichtiger Punkt, dass der Staat hier Handlungsfähigkeit zeigt.

Geflüchteter aus Afghanistan seit 2023 im Landkreis

Der 20-jährige Mann aus Afghanistan war im September 2023 in den Landkreis Bad Kreuznach gekommen. Zunächst hatte er mit zwei anderen Männern in einer Wohngemeinschaft in einem kleinen Ort in der Verbandsgemeinde Rüdesheim im Landkreis Bad Kreuznach gelebt. Dort hatte es immer wieder Ärger gegeben.

Bedrohungen und Angriffe

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Markus Lüttger (CDU), hatte berichtet, der Mann sei in der Wohngemeinschaft mit einem Stock auf seine Mitbewohner losgegangen, habe Porzellan kaputt geschlagen und Scheiben eingeworfen. Seine Bedrohungen hätten oft religiösen Bezug gehabt, so Lüttger, er habe seinen Mitbewohnern vorgeworfen, ihren Glauben nicht richtig zu leben und sie nachts geweckt, um sie zum Beten zu bewegen.

Abschiebedatum steht noch nicht fest

Schließlich war er in die Unterkunft in Windesheim verlegt worden, doch auch dort waren die Angriffe weitergegangen. Wann genau der Mann nun abgeschoben wird, steht nach Angaben des Kreises noch nicht fest. Ein Termin werde durch das Bundesinnenministerium erst kurzfristig mitgeteilt, heißt es. Er dürfe nach dem Aufenthaltsgesetz nicht bekannt gegeben werden.

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