Das Geburtstagskind war über Jahrzehnte eine der bekanntesten Figuren der Mainzer Fastnacht. Bonewitz war schon im Februar 1955 bei der ersten Fernsehsitzung "Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht" dabei. Damals war er seit zwei Jahren musikalischer Leiter der 1946 von Joe Ludwig gegründeten "Gonsbachlerchen", die Satire und Comedy mit Musik und Akrobatik verbanden. 30 Jahre lang war er der geniale Strippenzieher auf und hinter der Bühne.
Der Jubilar gilt immer als kritischer Zeitgenosse, als Redner ohne Bütt und Revoluzzer der Fastnacht. Bis 1999 trat er regelmäßig als Kabarettist in der Kleinkunstbühne Unterhaus auf. 1972 zog er sich den Unmut der Fastnachtsfunktionäre zu, als er sein Lied "Lieb Fassenacht musst wachsam sein, sonst schläft ganz Deutschland dir am Bildschirm ein!" veröffentlichte. Protz, Kommerz, Proporz - diese Dinge störten Herbert Bonewitz zunehmend an der Mainzer Fastnacht. Doch inzwischen ist dieser Streit längst beigelegt.
Jahrzehntelang eine Mainzer Fastnachtsgröße
Berühmt wurde Bonewitz vor allem als "Prinz Bibi", eine Rolle mit der er sich nicht nur Freunde macht. Bis heute gelten die Auftritte mit Narrenkappe, roter Nase und Nickelbrille zu seinen bekanntesten.
Lebenswerk Kabarett
Die zweite große Leidenschaft des heute 85-Jährigen ist das Kabarett. Er schrieb insgesamt 17 Kabarett-Programme, mit denen er Erfolge in ganz Deutschland feierte. Für sein Lebenswerk erhielt er 2002 das Bundesverdienstkreuz, vier Jahre später den Stern der Satire auf dem "Mainzer Walk of Fame des Kabaretts" - direkt vor seiner Lieblingsbühne, dem Mainzer Unterhaus. Alle seine Programme hat er auch hier in der Heimat aufgeführt.
Keine öffentlichen Auftritte mehr
2016 hatte Bonewitz seinen letzten größeren Auftritt. Da stellte er im Mainzer Rathaus sein insgesamt neuntes Buch vor: "Spaß muss ein" heißt es. Doch nur wenige Monate später, im Oktober 2017 ließ er im Alter von 83 Jahren mitteilen, dass er fortan nicht mehr auftreten werde. Nach einer Infektion sei er dauerhaft seh- und gehbehindert und fühle sich nicht mehr im Stande, auf die Bühne zu gehen.