Ein Unternehmen aus Mainz entwickelt schon seit 30 Jahren Computerspiele. Damit trotzt die Firma allen Konsumflauten. Denn die Spiele sind weltweit ein Renner. Mittlerweile gehören die Mainzer zum französischen Konzern Ubisoft.
Gerade arbeitet das Team am Feinschliff für sein neuestes Spiel aus der sogenannten "Anno"-Reihe. Die neue Ausgabe hat einen besonderen Bezug zur römischen Geschichte der Stadt Mainz. Bisher gab es bereits sieben weitere Folgen der Reihe.
Computerspiel führt in die römische Vergangenheit von Mainz
Der Untertitel "Pax Romana" bezieht sich auf eine fast 200 Jahre währende Periode relativen Friedens und einer gewissen Stabilität im Römischen Weltreich der Spätantike. Diese Ära war geprägt von einer florierenden Wirtschaft, riesigen Handelsnetzwerken und bedeutenden kulturellen und architektonischen Errungenschaften, von denen manche über 2.000 Jahre später noch immer in Mitteleuropa sichtbar sind. Im neuesten Teil der preisgekrönten Strategiereihe kann man das Römische Reich im Jahr 117 nach eigenen Vorstellungen formen.
SWR Kultur Der römische Traum – Eine Anno-Story
"Der römische Traum" erzählt die offizielle Vorgeschichte zu "Anno 117: Pax Romana" - als epische Audio-Serie mit deutschen Top-SchauspielerInnen, exklusivem Soundtrack von den Anno-Komponisten und live aufgenommen vom SWR-Symphonieorchester.
Ubisoft hat für das neue "Anno-Spiel" eine Rekordsumme von 5,7 Millionen Euro an Fördermitteln vom Bund bekommen.
Klassischer Anfang in elterlicher Garage
Thomas Pottkämper ist einer der Gründer der Gamingfirma in Mainz. Seit mehr als 30 Jahren entwickelt er Spiele. Angefangen hat er mit drei Freunden während des Studiums - ganz klassisch im Keller der Eltern in Mainz-Laubenheim.
Ich habe mit 14 meinen ersten Computer bekommen, gezockt und irgendwann natürlich auch Interesse gehabt, wie so Spiele entstehen, was kann man da so machen. Scheinbar kann man damit ein bisschen Geld dazuverdienen und aus dem bisschen Geld konnten wir dann irgendwann leben - das wussten wir anfangs natürlich überhaupt nicht".
Drei der vier Gründer sind bis heute in der Firma - sogar noch manche Mitarbeitende aus der Anfangszeit.
Ministerpräsident Schweitzer sieht RLP als Games-Standort
Vor gut 20 Jahren wechselte die "Anno-Reihe" aus Österreich nach Mainz. Denn hier konnte man schon Echtzeitstrategiespiele in 3D programmieren. 2006 wurde das erste Anno in Mainz veröffentlicht. Seitdem gewann die Firma viele Preise. Schließlich wurde der französische Ubisoft-Konzern auf die Mainzer aufmerksam und übernahm das Unternehmen.
Zur Jubiläumsfeier kam sogar der CEO und Gründer von Ubisoft aus Frankreich. Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sammelte auch erste Eindrücke vom Spiel und zeigte sich beeindruckt.
"Ich bin sehr stolz, dass Ubisoft hier in Rheinland-Pfalz, in Mainz seine Geschichte so begründet und nach vorne gebracht hat, wie es der Fall ist - seit 30 Jahren. Es zeigt aber auch, dass der Games-Standort sich in Rheinland-Pfalz toll entwickelt hat", meinte Schweitzer.
Neues Spiel soll im Winter auf den Markt kommen
Auch im neuen "Anno" steht eher Aufbauen statt Zerstören im Vordergrund. Spieler können als römische Statthalter Provinzen verwalten.
Das Spiel soll in diesem Winter erscheinen. Es ist die erste Ausgabe von "Anno", die sich mit der Römerzeit beschäftigt.
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