Vor vier Wochen hatte der Stadtrat einen ersten Vorschlag abgelehnt. Der hatte vorgesehen, die Weinkerwe dieses Jahr ausfallen zu lassen und stattdessen im August ein Weinfest ausschließlich in privaten Höfen zu organisieren. Gründe für die ungewisse Zukunft der Weinkerwe sind unter anderem neue Sicherheitsbestimmungen des Landes und damit einhergehende höhere Kosten.
Deidesheimer Standbetreiber wollen kleineres Fest
Vor allem die Standbetreiber aber hatten sich für eine "richtige Weinkerwe" eingesetzt. Allerdings kleiner als üblich, das heißt mit weniger Gästen und auf nicht so vielen Straßen wie früher. Früher, also vor Corona, feierten im August an zehn Tagen bis zu 250.000 Menschen im historischen Ortskern von Deidesheim.
Verschärfte Sicherheitsvorgaben Neue Regeln für Feste: Deidesheimer Kerwe auf der Kippe
Das Land will mit einer Gesetzesänderung Feste sicherer machen – doch vor allem kleinere Kommunen ächzen unter den neuen Vorgaben. Auch in Deidesheim steht die Kerwe auf der Kippe.
Wer zahlt die Mehrkosten?
Der Deidesheimer Stadtrat diskutiert nun, ob er die abgespeckte Variante der Weinkerwe haben will. Nach Angaben von Stadtbürgermeister Manfred Dörr gibt es noch einige offene Fragen. Zum Beispiel, wer für die Mehrkosten aufkommt, die die gestiegenen Sicherheitsanforderungen mit sich bringen.
Unter anderem müssten Absperr-Tonnen angeschafft werden, um die Zugänge zum Fest zum Beispiel vor einem Amokfahrer zu schützen. Für Miete, Auf- und Abbau der Tonnen wären das laut einer Kostenaufstellung der Stadt 10.000 Euro. Insgesamt könnte eine "kleine" Weinkerwe 80.000 Euro kosten.
Mit Blick auf die Standbetreiber sagte Bürgermeister Dörr im Vorfeld der Stadtratssitzung: "Es gibt Menschen, die wollen was Großes auf die Beine stellen. Aber so wie es früher war, so geht das nicht mehr." Auch die Frage, wie man die Anzahl der Besucher begrenzen könnte, um auf keinen Fall als Großveranstaltung zu gelten, sei noch vollkommen offen.