Wenn es wuselig wird, strahlt er Ruhe aus: Helmut Darting, Winzer und Wurstmarkt-Winzermeister. Während um ihn herum Lkw aufs Festgelände ein- und ausfahren, Schausteller ihre Buden herrichten, große Kräne Karussells und andere Fahrgeschäfte in luftiger Höhe zusammensetzen, schlendert er ruhig übers Festgelände und behält den Überblick.
Sicherheit wird groß geschrieben
"Die Verwaltung und die Organisatoren haben da Großartiges geleistet. Es wird alles pünktlich fertig, so dass wir mit den Besuchern einen richtig schönen Wurstmarkt feiern können“, freut sich der Winzer aus Bad Dürkheim. Trotz neuem Sicherheitskonzept auf dem Wurstmarkt müssen Besucher keinen Eintritt zahlen. So wurden etwa Flucht- und Rettungswege besonders gekennzeichnet, es gibt für den Notfall eine zentrale Zufahrt und mit Wasser und Schüttgut gefüllte Kunststofftonnen verhindern, dass Fahrzeuge aufs Festgelände fahren, so die Stadtverwaltung.

Für Wirte ist es schwierig, Personal zu finden
"Nach zwei Jahren Pandemie haben wir den Wurstmarkt schon schmerzlich vermisst", so Helmut Darting. Und er gibt auch zu, dass es bei der Organisation durchaus auch Probleme gab. "Es fehlt Personal und manche Schausteller, die seit Jahren mit dabei sind, sind während der Pandemie frühzeitig in Rente gegangen. Für die musste Ersatz her", erklärt der Winzer gegenüber dem SWR.
Vorfreude auf Besucher
Hans-Ulrich Laux, Schausteller aus Frankenthal, ist mit seinem Süßigkeitenstand dabei. Auch er hatte Mühe, Verkaufspersonal zu finden. In letzter Minute habe man noch Leute gewinnen können, erzählt er. "Jetzt müssen die nur noch wirklich kommen." Dennoch ist Hans-Ulrich Laux guter Dinge. "Auf dem Wurstmarkt herrsche immer eine ganz besondere Atmosphäre."
Nervenkitzel an den Fahrattraktionen
"Die Kommunikation mit den Menschen, die hat mir am meisten gefehlt", bestätigt auch Schausteller Thorsten Wentzel, der den "Free Fall Tower" betreibt. Er ist zum zweiten Mal auf dem Wurstmarkt. Die Besucher können sich in dem Fahrgeschäft aus 80 Meter Höhe in die Tiefe stürzen - fest angeschnallt in ihren Sitzen natürlich.
Weingenuss aus Bad Dürkheimer Lagen
Neben dem üblichen Rummel-Nervenkitzel steht natürlich der Genuss der Bad Dürkheimer Weine im Vordergrund. Dafür hat die Stadt das Weindorf vergrößert. Es bekommt die doppelte Fläche in diesem Jahr. Mehr als 290 Weine ausschließlich aus Bad Dürkheimer Lagen werden an fast 60 Ständen ausgeschenkt – nicht nur im Weindorf, sondern auch in den traditionellen Schubkarchständen.
Traditioneller Fassanstisch
Mit einem kleinen Konzert auf dem Ludwigsplatz in Bad Dürkheim geht’s am Freitag um 17 Uhr los. Dann folgt der Umzug der Winzer und Schausteller aufs Festgelände. Hier wird das erste Weinfass in einem historischen Schauspiel angestochen. Und dann heißt es: Losfeiern! Die Dürkheimer freuen sich drauf:
Der Wurstmarkt in Bad Dürkheim geht vom 9. bis 13. September und vom 16. bis 19. September.
Wurstmarkt seit dem Mittelalter
Das Volksfest hat seinen Ursprung im 12. Jahrhundert, als Bauern und Winzer ihre Produkte Pilgern anboten, die alljährlich Ende September zur Wallfahrt kamen. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung "Wurstmarkt" durch.