In Speyer sollen im Herbst die politischen Gremien - der Bauausschuss und der Stadtrat - darüber beraten, ob sie die Denkmalzonen in Speyer ausweiten und Speyer als Stadtdenkmal ausrufen lassen möchten. Bis dahin soll es noch zwei weitere Rundgänge mit den zuständigen Denkmalschützern geben (wann die Begehungen sind, und an welchen Gebäuden sie vorbeiführen, lesen Sie hier). Konkret geht es darum, wie die historischen Gebäude in der Stadt zum Beispiel besser vor Abriss oder Umbau geschützt werden können.
Seiler will Stadtgespräch anstoßen
Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) sieht in einer möglichen Ausweitung des Denkmalschutzes in Speyer zwei Vorteile: zum einen würde das Stadtbild für kommende Generationen erhalten bleiben, zum anderen könnten Sanierungen in einer Denkmalzone steuerlich besser abgesetzt werden. Seiler sagte dem SWR, sie hoffe auf eine rege Diskussion in der Stadt, ob die Speyerer Innenstadt tatsächlich zu einem Stadtdenkmal werden sollte.
Bereits im November vergangenen Jahres hatte sich der Bauausschuss der Stadt mit dem Thema beschäftigt. Damals hatten die obersten Denkmalschützer von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz aufgezeigt, dass Speyer das Potential habe, als Stadtdenkmal ausgezeichnet zu werden.
Unesco SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz werden Unesco-Weltkulturerbe
Die drei jüdischen Zentren am Rhein Speyer, Worms und Mainz, die sich im Mittelalter zu den so genannten SchUM-Städten zusammengeschlossen haben, gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Das hat das Unesco-Welterbekomitee in seiner Konferenz am 27. Juli 2021 auf seiner Konferenz im chinesischen Fuzhouz entschieden. Bereits am 24. Juli fiel die Entscheidung, dass Baden-Baden und Bad Ems zusammen mit anderen Bäderstädten in das Welterbe aufgenommen werden.
Bisher gibt es in Speyer Denkmalzonen rund um den Dom und die Maximilianstraße und viele Einzeldenkmäler. Außerdem kann die Stadt über eine Altstadtsatzung aus den 1970er Jahren Einfluss nehmen auf die äußere Gestaltung der Häuser in der Altstadt, nicht aber auf deren Erhalt.