
Überall dort wo keine Maske getragen werden kann, gilt ab Samstag die 2G plus Regel. Betroffen davon sind unter anderem die Gastronomie, Hotels, Kino, Museen und Theater wie in Ludwigshafen. Außerdem gilt: Wenn in geschlossenen Räumen das 2G-Plus-Modell gilt, dann dürfen sich dort zusätzlich maximal 25 ungeimpfte Minderjährige aufhalten. In der Vorder- und Südpfalz ist die Stimmung dazu unterschiedlich.
"Mit 2G plus kommt keiner mehr"
Die Chefin des Restaurants Mediterraneo in Speyer erzählt, bisher habe sie trotz der 2G Regel mit ihren treuen Stammkunden noch gut weitermachen können. Mit der neuen 2G-Plus-Regelung fürchtet sie, dass die Leute wegbleiben, weil sie keine Lust haben, sich testen zu lassen. An sich begrüßt sie neuen Regeln, weil die Zahlen in Speyer relativ hoch seien.
Verstöße gegen Corona-Regeln sollten strenger bestraft werden
Die Geschäftsführerin des Domhofs in Speyer, Astrid Schott-Lemm, macht sich dagegen keine Sorgen. Gegenüber des Lokals befinde sich auch eine Teststation. Dort könne sich jeder vor einem Besuch testen lassen. Das habe sie ihren Gästen auch schon empfohlen. Das alles zu kontrollieren, könnten sie und ihr Team leisten. Bereits jetzt gebe es zusätzliche Einlasskontrollen in die Brauerei. Von der Politik fordert sie, mehr durchzugreifen.
"Die Strafen müssten ganz ehrlich höher sein. Wir Gastronomen müssen das alles umsetzen und Branchen wie die Bahn sagen, sie könnten es nicht leisten, 3G in Zügen zu kontrollieren."
Historisches Museum in Speyer: Genug Kontrolle möglich
Der Direktor des Historischen Museums der Pfalz, Alexander Schubert, sieht kein Problem bei der Überwachung der Corona-Regeln
"Kaum ein öffentlicher Ort hat eine vergleichbar hohe Anzahl an Aufsichten. Die bewachen die Exponate, sorgen aber auch dafür, dass unser Hygieneplan aufgeht."
Außerdem seien die Menschen in Museen oft disziplinierter. Trotzdem bemerkt auch er die Sorge der Menschen. Zu der neuen Ausstellung "Expedition Erde" seien ab Oktober noch etwa 400 Besucher am Tag gekommen. Heute seien es durchschnittlich 80 Besucher täglich.

Schubert ist froh, dass es nicht wie im letzten Jahr zum Lockdown für die Kultur kam. Schließlich hätten Auswertungen der Corona-Apps ergeben, dass "nur 0,9 Prozent aller Infektionen in Theatern, Museen und Kultureinrichtungen passieren. Museen zählen also zu den sichersten Orten überhaupt."
Frankenthal: Veranstalter können es keinem recht machen
Dem Chef des Kulturzentrums Gleis 4 in Frankenthal, Timo Feldmann, wäre ein Lockdown fast lieber gewesen. Die aktuelle Situation biete zu viel Interpretationsspielraum. "Gerade kann man es keinem recht machen!", sagt Feldmann. Das Kulturzentrum habe sich sofort statt für die gebotene 2G-Regel für 2G-Plus entschieden. Die eine Hälfte der Leute habe darauf positiv reagiert, die andere Hälfte wollte ihre Karten zurückgeben, weil sie sich nicht testen lassen wollten. Jetzt würden kaum noch Veranstaltungen stattfinden und immer mehr Absagen kommen.
Pfalzbau Ludwigshafen: "Wir kämpfen um jeden Tag"
Im Pfalzbau in Ludwigshafen sind die Tickets dagegen schon weg. So manche Show der Theater-Festspiele ist ausverkauft, vor allem die der berühmten Choreografin Pina Bausch.

Deshalb ist Intendant Tilman Gersch sehr froh, dass sein Theater nicht unter die Rubrik der Großveranstaltungen fällt. Sonst wären nur noch 30 Prozent der Plätze erlaubt gewesen. Dann hätte er seine ausverkauften Shows wohl absagen müssen, sagt er. "Wie hätte ich das sonst reduzieren sollen in einem voll ausverkauften Saal?" Die Festspiele hätten von Anfang an unter 2G stattgefunden, so gehe es nun weiter. Außerdem müssten nun Masken getragen werden. Bisher seien nur wenige Karten aus Sorge vor Corona zurückgegeben worden.
"Die Leute wollen kommen. Und wir kämpfen um jeden einzelnen Tag, dass wir spielen dürfen."
Einzelhandel ist nicht erfreut
Auch der Einzelhandel ist von den neuen Regeln betroffen. Es gilt 2G und es darf nur noch eine Person pro zehn Quadratmeter in einen Laden. Ausgenommen sind Drogerien und Lebensmittelgeschäfte. Steffen Jost, Geschäftsführer der Modehäuser Jost in Grünstadt, Landau und Frankenthal, erklärt, was das für Komplikationen bedeutet: