Wie die Stadt auf SWR-Anfrage am Dienstag mitteilte, seien die Budenbetreiber und Schausteller nicht verpflichtet, ihre Stände und Buden bis zum Ende des Weihnachtsmarktes offen zu halten. Sie könnten in diesem Jahr selbst entscheiden, ob sich das Geschäft für sie noch lohnt oder sie vorher abbauen wollen.
Oberbürgermeisterin Seiler (SPD) kündigte Abbruch an
Allerdings hatte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) bei einer Online-Pressekonferenz noch am Freitag angekündigt, den Speyerer Weihnachtsmarkt vorzeitig schließen zu wollen. Der Weihnachts-und Neujahrsmarkt soll eigentlich bis zum 9. Januar dauern. Oberbürgermeisterin Seiler sagte, ein Termin soll in dieser Woche gemeinsam mit den beteiligten Marktbetreibern festgelegt werden. Das vorzeitige Ende begründete Seiler mit der sich zuspitzenden Corona-Lage in der Pfalz.
"In den Krankenhäusern kämpfen wir um das Leben der Corona-Kranken und auf das Straße feiern wir Weihnachtsmarkt. Diese Situation ist surreal."
Schließt der Weihnachtsmark in Speyer oder nicht?
Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt vom Dienstag heißt das aber nicht, dass zwangsläufig ein Termin festgelegt wird, wann der Weihnachtsmarkt schließen soll. Ein möglicher Abbruch hänge von verschiedenen Faktoren ab: Wie gut die Corona-Kontrollen laufen, wie voll der Weihnachtsmarkt in Speyer ist, wie sehr sich die Besucher an die Corona-Auflagen halten und natürlich auch wie sich die Sieben-Tage-Inzidenz und Hospitalisierungsrate in Speyer weiter entwickeln. Die Stadt sei bestrebt, den Markt solange wie nur möglich offen zu halten, um zu verhindern, dass sich die Feiern ins Private und in die Innenräume verlagern.
Bereits am Sonntag eintägige Schließung
Der Speyerer Weihnachtsmarkt war bereits am Sonntag kurzfristig geschlossen. Damit wollte die Stadt verhindern, das Besucher aus Neustadt oder Landau oder Baden-Württemberg auf den Speyer Weihnachtsmarkt strömen. Die Weihnachtsmärkte dort sind bereits vorzeitig beendet worden.
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Corona-Lage in Speyer spitzt sich zu
Die Zahl der mit Covid infizierten Menschen steigt in Speyer und der Pfalz offenbar stark an. Nach Angaben der ärztlichen Direktorin des Speyerer Vincentius-Krankenhaus Cornelia Leszinski vom Freitag waren in der vergangenen Woche von 200 durchgeführten PCR-Tests 40 Prozent der Ergebnisse positiv ausgefallen. Bei einer Stichprobe am vergangenen Mittwoch sei dann bei 70 Prozent der durchgeführten Tests Corona nachgewiesen worden.

Viele Pfälzer mit Corona symptomfrei
"Das ist eine ganz ernste Lage. Denn die Patienten hatten überwiegend keine Krankheitssymptome."
Leszinski geht davon aus, dass viele Menschen das Virus inzwischen unerkannt weitergeben. Hinzu komme, dass die amtlichen Corona-Zahlen nicht mehr mit der Realität übereinstimmten. Denn die Gesundheitsämter seien überlastet und könnten nicht mehr alle Infektionen melden.
Bad Dürkheim: Auch "Dürkheimer Advent" gestoppt
Auch der Weihnachtsmarkt in Bad Dürkheim, der "Dürkheimer Advent" wird beendet. Wie die Stadt Bad Dürkheim mitteilte, wird der Weihnachtsmarkt nach zwei Wochenenden mit 2G-Konzept nicht fortgeführt. Grund sei die aktuelle Infektionslage und die angespannte Situation in den Krankenhäusern, so Bürgermeister Christoph Glogger (SPD). Pflegekräfte und Ärzte arbeiteten bereits am Limit. Daher müssten alle vermeidbaren Kontakte weiter reduziert werden.
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