So wurde jetzt das Rätsel um einen mutmaßlichen Kinderansprecher in Landau-Mörzheim gelöst. Der Mann habe sich inzwischen bei der Polizei gemeldet, sagte ein Sprecher dem SWR. Demnach habe er in der Nähe eines Spielplatzes ein Spielzeugpony gefunden und vermutet, dass ein Kind vom nahegelegenen Spielplatz es verloren hat. Deshalb habe er die Kinder angesprochen. Mehrere Zeugen haben diese Aussage mittlerweile laut Polizei bestätigt. Die Ermittler sehen keine Anhaltspunkte für eine mögliche Straftat.
Älterer Mann in Landau-Mörzheim: Eltern reagierten besorgt
Der Fall hatte nach dem Kindesmissbrauch in Edenkoben bei Eltern für Verunsicherung gesorgt. Zunächst hatte es am Dienstag geheißen, dass ein älterer Mann aus einem Auto heraus zwei Kinder angesprochen habe. Um die Gemüter zu beruhigen, hatte die Polizei den unbekannten Autofahrer öffentlich dazu aufgerufen, sich zu melden und klar gemacht: "Wir wollen nur den Sachverhalt klären. Wir ermitteln nicht wegen einer Straftat gegen Sie."
Polizei: Mehrere mutmaßliche Kinderansprecher gemeldet
In Meckenheim im Kreis Bad Dürkheim soll ein Mann einem Kind Süßigkeiten angeboten haben, damit es mit ihm mitgeht. Wie sich später herausgestellt hat, war es nur der Vater einer Freundin des Kindes - und die Situation eine harmlose. Ähnliche Meldungen kamen dem Polizeipräsidium Rheinpfalz zufolge aus Lustadt und Schwegenheim, beide im Kreis Germersheim.
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Polizist wurde selbst für Kinderansprecher gehalten
Mischler geht davon aus, dass die Leute aktuell wegen des Missbrauchsfalls in Edenkoben besonders aufmerksam sind. Er weist aber auch daraufhin, dass in der Regel bei den Ermittlungen keine strafbare Handlung festgestellt werden kann. Wie leicht eine Situation missinterpretiert werden kann, weiß er aus eigener Erfahrung: Als er seinen Sohn mal in der Stadt aus dem Auto gefragt hat, ob der denn einen Haustürschlüssel habe, weil er selbst jetzt zum Einkaufen fahren würde, hat eine Zeugin ihn anschließend gemeldet. Einen Fall wie in Edenkoben habe er in den über 20 Jahren, die er bei der Polizei in Ludwigshafen ist, nie erlebt.
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Was Eltern tun können - und was sie lassen sollten
Die Polizei bittet Eltern, ihre Kinder weiterhin zu ermutigen, nicht zu Fremden ins Auto zu steigen, und zuhause unbedingt zu erzählen, wenn sie angesprochen worden sind. Was die Eltern aber nicht tun sollten ist: Gerüchte und Spekulationen zu verbreiten, insbesondere in den sozialen Netzwerken. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der polizeilichen Kriminalprävention.