Für die BASF arbeiten in Kiew und in Lviv in der Westukraine 235 Menschen. Sie vertreiben hauptsächlich Produkte für die Landwirtschaft - besser gesagt vertrieben, denn beide Standorte sind zurzeit geschlossen.

Die meisten Beschäftigten seien noch im Land, sagte Unternehmenssprecherin Daniela Rechenberger dem SWR. Die Sicherheit der Mitarbeiter habe für die BASF oberste Priorität.
BASF: Nur wenige Ukraine-Mitarbeiter außer Landes
Vier deutsche Mitarbeiter und deren Familien seien gleich zu Beginn des Ukraine-Krieges ausgereist. Auch einige ukrainische Beschäftigte hätten sich inzwischen in benachbarte Länder in Sicherheit gebracht und würden von den BASF-Teams dort unterstützt. Die meisten seien aber noch in der Ukraine.
"Wir versuchen das Möglichste, um unsere Mitarbeiter in der Ukraine zu schützen."
BASF fährt Geschäfte in Russland runter
In Russland ist die BASF nach eigenen Angaben mit rund 700 Mitarbeitenden an zwölf Standorten vertreten. Dort werde unter anderem für die Bereiche Landwirtschaft, Gesundheit und Pflege, sowie die Automobil- und Bauwirtschaft in Russland produziert.
Die BASF werde nun aber ab sofort in Russland und auch in Belarus nur noch bestehende Aufträge erledigen, die im Einklang mit den geltenden Gesetzen, Vorschriften und internationalen Regeln stehen.
Neue Geschäfte in Russland und Belarus werde die BASF nicht abschließen - mit Ausnahme von Geschäften, die der Nahrungsmittelproduktion im Rahmen humanitärer Maßnahmen dienen.
KSB Frankenthal: Verkaufsbüro in Kiew
Der Pumpen- und Amaturenhersteller KSB in Frankenthal hat acht Mitarbeiter in einem Verkaufsbüro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Alle Beschäftigten dort arbeiten ausschließlich im Vertrieb. Das Geschäft sei dort wegen des Krieges nur noch sehr eingeschränkt möglich.
"Wir wissen, wie es dort aussieht, denn wir stehen in täglichem Kontakt zu unseren ukrainischen Mitarbeitern."
Dabei sei die Sicherheit der Beschäftigten ein großes Thema. Da es sich ausschließlich um ukrainische Männer handle, gelte für sie ein Ausreiseverbot. Sie wollten aber auch gar nicht ausreisen, sondern ihr Land verteidigen, so Sauer weiter.
KSB führt Geschäfte in Russland fort
In Russland in der Nähe Moskaus beschäftige die KSB etwa 100 Mitarbeiter. Auch dort werde nichts produziert, sondern nur verkauft - vor allem für die Bereiche Lebensmittelproduktion und Wasser.
KSB habe beschlossen, sein Geschäft in Russland nicht einzustellen, da das vor allem die Bevölkerung treffe und nicht den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der für den Krieg verantwortlich sei, so Sauer weiter.

Das Russlandgeschäft mache nur einen geringen Teil des Jahresumsatzes von 2,3 Milliarden Euro aus und liege im unteren bis mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Daimler Wörth: Keine direkten Beschäftigten in Ukraine
Der Lkw-Hersteller Daimler hat keine eigenen Mitarbeiter in der Ukraine, wie der Sprecher von Daimler Trucks and Buses, Arnd Minne, mitteilt. Die Produkte würden von einem unabhängigen Generalvertreter verkauft, der Umsatz sei sehr gering.
Im Zusammenhang mit dem Krieg schreibt der Daimler-Sprecher: "Wir sind zutiefst bestürzt über den Krieg gegen die Ukraine, der immenses Leid über die Bevölkerung bringt. Wir stehen als Unternehmen für eine friedliche globale Zusammenarbeit und lehnen jede Form von militärischer Aggression kategorisch ab."
Keine Produktion mehr in Russland
In Anbetracht der Ereignisse habe Daimler Trucks am 27. Februar entschieden, seine Geschäfte mit Russland mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres einzustellen. Das hat zur Folge, dass dort auch die Bänder stillstehen, die Produktion komplett ausgesetzt ist.

Man beobachte die Lage sehr genau und werde diese Entscheidung regelmäßig überprüfen, so das Unternehmen weiter. Der Wörther Konzern hat in Russland keine eigenen Mitarbeiter, sondern arbeitet mit dem russischen Unternehmen KAMAZ zusammen. Das ist für die etwa 1.000 Mitarbeiter dort verantwortlich.