20 bis 25 Grad, reichlich Sonnenschein, nur wenige Schauer – die Wettervorhersage für die kommenden Tage verspricht schöne Frühlingswärme. Doch Landwirte in der Pfalz schauen besorgt auf das Wetter – zu trocken, kaum ergiebiger Regen.
"Die nächsten 14 Tage sind entscheidend", sagt Eberhard Hartelt, Präsident des Winzer- und Bauernverbands Rheinland-Pfalz Süd. Sollte es in den kommenden 14 Tagen nicht regnen, könne man schon erste Schäden auf den Feldern erkennen, sagt Hartelt: Das Getreide krümme sich dann und färbe sich hell.
Laut Hartelt habe vor allem der Ackerbau Probleme, wenn es weiterhin nicht regnet. Im schlimmsten Fall komme es zum Ernteausfall, zum Beispiel bei Getreide wie Gerste oder Roggen, oder bei Raps.
Trockenheit in Rheinland-Pfalz: Vor allem der Ackerbau betroffen
Auch auf Kuh- oder Schafwiesen merke man, dass die Vegetation früher beginnt. "Das Gras auf den Wiesen muss wegen der heißen Frühlingsmonate früher runtergeschnitten werden, sonst ist es für die Kühe weniger gut verdaulich", so Hartelt.
Winzer und Obstbauern betreffe die Trockenheit aktuell noch nicht: "Die Rebe und Obstbäume wurzeln deutlich tiefer, und bis zur Ernte ist noch viel Zeit", sagt Hartelt.
Frühe Ernte beim Gemüse in der Pfalz
Auch für den Gemüseanbau, etwa in der Vorder- und Südpfalz, sei die anhaltende Trockenheit bislang kein Problem. Im Gegenteil: Pilzinfektionen, Kraut- und Knollenfäule bleiben wegen fehlender Nässe aus. Das Wetter habe dafür gesorgt, dass die Ernte in der Pfalz früher als sonst losging.
Das sagten auch Betriebe der Pfalzmarkt-Genossenschaft zu Beginn der Gemüse-Saison: Wegen der frühen Ernte sei man in Konkurrenz mit Gemüse aus dem Ausland gewesen. An den Preisen habe der Überschuss aber nicht viel verändert, so Pfalzmarkt.
Start der Gemüse-Saison in der Pfalz Frühe Ernte: Landwirte in der Pfalz haben zu viel Gemüse
Wegen des guten Wetters mussten Landwirte in der Pfalz früher als erwartet ernten. Daher konkurrieren sie laut Pfalzmarkt-Genossenschaft aktuell mit Produkten aus dem Ausland.
Innerhalb Deutschlands zählt Rheinland-Pfalz mit zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen, schreibt das Umweltministerium aus Rheinland-Pfalz. In einem Bericht schreibt das Ministerium, man prognostiziere in Zukunft "stärkere und länger anhaltende Hitzeperioden."
Das Jahr 2025 ist bislang außergewöhnlich trocken. Seit Februar gab es kaum mehr ergiebigen Regen. Im Vergleich zu Vorjahren fiel nur etwas weniger als die Hälfte der sonst üblichen Niederschlagsmenge in ganz Deutschland.