
Tierpflegerin Sarah Wisotzki sagte dem SWR, dass es vier Monate dauern könne, bis für die 6 Hunde auf der Warteliste wieder Plätze frei würden. Das liege daran, dass gerade in letzter Zeit immer häufiger Problemhunde abgegeben würden, die zum Teil sogar bissig seien.
Landau: Besitzer wollen "Problemhunde" wieder loswerden
"Menschen wollen aber natürlich liebe Hunde. Problemfälle lassen sich viel schwerer vermitteln und bleiben länger im Heim."
Ihre Besitzer würden sich oft nicht richtig über die Bedürfnisse solcher Hunde informieren und nicht ausreichend fördern und fordern. Sie seien den ausgewählten Hunderasse deshalb teilweise nicht gewachsen, so die Tierpflegerin.

Landau: Immer mehr Katzen werden abgegeben
Die Tierheime berichten auch, dass die Zahl der Fundtiere stark zugenommen habe. Dabei handele es sich vor allem um Katzen. Wizotzkiu hat die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen sich in der Pandemie neue Katzen zugelegt haben. Dabei hätten sie aber versäumt, sie kennzeichnen und kastrieren zu lassen. Ohne Kennzeichnung könne der Besitzer einer Katze nicht gefunden werden und das Tier müsse ins Heim.
"Mein größter Wunsch für 2022 ist eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht. Das hilft gerade kleinen Tierschutzorganisationen extrem“.
Dabei seien die Tiere, die auf der Straße lebten, oft sehr krank, litten unter Katzenschnupfen oder seien verletzt. Sarah Wisotzki erzählt von einer kürzlich aufgenommenen Katze, die durch das Leben auf der Straße so krank geworden war, dass man ihr ein Auge entfernen musste.
Tierheim Ludwigshafen: total am Limit
"Wir sind am Limit", sagt Panja Bergmann, zweite Vorsitzende des Tierheims Ludwigshafen. Dort herrscht bereits Aufnahmestopp. Auch hier wurden in den vergangenen Monaten einerseits zwar immer mehr Tiere abgegeben, andererseits gab es kaum Vermittlungserfolge. Oft seien es beißende Hunde oder verhaltensauffällige Katzen, die ins Heim gebracht würden. Die Pfleger müssten sich vor allem um diese Tiere kümmern und das sei sehr zeitaufwändig, meint Bergmann.
Viele schlecht erzogene Tiere werden abgegeben
Schuld seien die Tierbesitzer, die nicht bereit sind, sich mit den Bedürfnissen ihrer Haustiere auseinander zu setzen. Wenn es dann zu spät ist, müssten die Tierheime einspringen, so Bergmann.
"Ich persönlich befürchte, dass sich die Lage weiter verschlechtert. Das können wir auf Dauer nicht leisten."
Denn das Tierheim in Ludwigshafen sei ja ein privater Verein, der sich durch Spenden finanziere.
Illegaler Welpenhandel nimmt zu
Denn zum einen gebe es immer mehr Katzen, weil diese sich unkontrolliert vermehrten. Zum anderen habe während der Pandemie der illegale Handel mit Welpen massiv zugenommen habe. Gleichzeitig würden viele Arbeitnehmer vom Home Office wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. So bleibe oft nicht mehr genug Zeit für das Hund, Katze, Hase und Co, die während der Pandemie und des Lockdown angeschafft wurden.