Südweststadion Ludwigshafen (Foto: IMAGO / HMB-Media)

DFB möglicher Projektpartner

Wird das Südweststadion in Ludwigshafen zum Solarpark?

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Pauline Sachs

Kaum zu glauben: Im Südweststadion Ludwigshafen traten einst Superstars wie Michael Jackson oder Rocklegenden wie Metallica auf oder wurden Fußballländerspiele ausgetragen. Das Stadion verfällt - jetzt könnte ein Solarpark entstehen.

Das Südweststadion im Ludwigshafener Süden ist heruntergekommen, die Zuschauerränge verfallen seit Jahren zusehends. Ein Antrag der SPD-Stadtratsfraktion könnte das baufällige Stadion aufwerten: Es soll geprüft werden, ob im Südweststadion ein Solarpark entstehen kann.

Südweststadion in desolatem Zustand

Das Südweststadion wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs im November 1950 wiedereröffnet – damals mit mehr als 40.000 Plätzen. Bis Ende der 80er-Jahre wurden hier die Erstligaspiele des SV Waldhof Mannheim ausgetragen. Bei Open-Air-Konzerten traten hier neben Michael Jackson und Metallica auch Bruce Springsteen, Iron Maiden und Peter Maffay auf.

Jule Neigel und Peter Maffay (Foto: picture-alliance / dpa | Mathias_Ernert)
Jule Neigel aus Ludwigshafen und Peter Maffay spielten 1998 gemeinsam im Südweststadion. Damit waren sie bei Weitem nicht die einzigen Superstars, die in Ludwigshafen aufgetreten sind. Bild in Detailansicht öffnen
Bruce Springsteen im Südweststadion in Ludwigshafen zusammen mit Steven von Zandt (r) von der E-Street Band über die Bühne, im Hintergrund Drummer Max Weinberg (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb | Reiner_Voss)
2003 kam der "Boss" Bruce Springsteen ins Südweststadion. Bild in Detailansicht öffnen
Bruce Dickinson, Sänger der Heavy Metal-Band Iron Maiden (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb | Ronald Wittek)
Noch 2007 war das Stadion rappelvoll. Die britische Heavy-Metal Band Iron Maiden hat Ludwigshafen gerockt. Bild in Detailansicht öffnen
Bassist der US-Rockband Metallica, Rob Trujillo, steht am Dienstag (08.06.2004) bei einem Konzert mit seiner Gitarre auf der Bühne im Ludwigshafener Südweststadion (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb | Ronald Wittek)
Bei heißen 32 Grad hat die amerikanische Band Metallica 2004 das Südweststadion gefüllt. Bild in Detailansicht öffnen
Fans jubeln beim Konzert der US-Rockband Metallica im Ludwigshafener Südweststadion (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb | Ronald Wittek)
Die Metal-Fans haben trotz der Hitze das Südweststadion gerockt. Bild in Detailansicht öffnen

Heute fasst das Traditionsstadion noch rund 6.000 Plätze. Es wird zwar noch für Fußball-Oberligaspiele genutzt, ist aber in einem schlechten Zustand. "Zuschauer drücken immer wieder ihr Beschämen über den verwahrlosten Zustand der Stehränge sowie der Gegengerade ab" heißt es im SPD-Antrag. Das Stadion habe eine so negative Außenwirkung, dass Sportverbände keine Finalspiele dort austragen wollten.

Solarpark als "Win-Win-Situation"

Der SPD- Vorschlag sieht vor, auf den von Unkraut überwucherten Seitentribünen, die wegen Baufälligkeit gesperrt sind, Solarmodule aufzubauen. Durch ihre Schräglage seien die Tribünen besonders gut für Solaranlagen geeignet. Dies sei eine "Win-Win-Situation", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Christian Schreider. Die Stadt würde mit erneuerbarer Energie versorgt und könnte Einnahmen für ihren Haushalt erzielen. Gleichzeitig würde "das äußere Erscheinungsbild des Stadions deutlich verbessert" und sichergestellt, dass die Sportanlage nutzbar bleibt.

Antrag einstimmig angenommen

Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) begrüßte den Vorschlag grundsätzlich. Auch die anderen Fraktionen drückten ihre Zustimmung für das Projekt aus. Der Antrag, die Umsetzbarkeit prüfen zu lassen, wurde im Bau- und Grundstücksausschuss einstimmig angenommen. Jetzt sollen die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) damit beauftragt werden, festzustellen, ob ein Solarkraftwerk im Stadion technisch umsetzbar ist und sich rechnet.

DFB als möglicher Projektpartner

Sollte das Projekt grünes Licht bekommen, schlägt die SPD-Fraktion vor, eine sogenannte Solarstadion-Betriebsgesellschaft zu gründen. Ein Teil der Gewinne soll ausschließlich in die Instandhaltung des Stadions fließen. Die Abteilung Nachhaltigkeit des Deutschen Fußballbundes (DFB) habe grundsätzlich Interesse daran, als Projektpartner für das Stadion mit Solarstrom einzusteigen.

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