Das Südweststadion im Ludwigshafener Süden ist heruntergekommen, die Zuschauerränge verfallen seit Jahren zusehends. Ein Antrag der SPD-Stadtratsfraktion könnte das baufällige Stadion aufwerten: Es soll geprüft werden, ob im Südweststadion ein Solarpark entstehen kann.
Südweststadion in desolatem Zustand
Das Südweststadion wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs im November 1950 wiedereröffnet – damals mit mehr als 40.000 Plätzen. Bis Ende der 80er-Jahre wurden hier die Erstligaspiele des SV Waldhof Mannheim ausgetragen. Bei Open-Air-Konzerten traten hier neben Michael Jackson und Metallica auch Bruce Springsteen, Iron Maiden und Peter Maffay auf.





Heute fasst das Traditionsstadion noch rund 6.000 Plätze. Es wird zwar noch für Fußball-Oberligaspiele genutzt, ist aber in einem schlechten Zustand. "Zuschauer drücken immer wieder ihr Beschämen über den verwahrlosten Zustand der Stehränge sowie der Gegengerade ab" heißt es im SPD-Antrag. Das Stadion habe eine so negative Außenwirkung, dass Sportverbände keine Finalspiele dort austragen wollten.
Solarpark als "Win-Win-Situation"
Der SPD- Vorschlag sieht vor, auf den von Unkraut überwucherten Seitentribünen, die wegen Baufälligkeit gesperrt sind, Solarmodule aufzubauen. Durch ihre Schräglage seien die Tribünen besonders gut für Solaranlagen geeignet. Dies sei eine "Win-Win-Situation", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Christian Schreider. Die Stadt würde mit erneuerbarer Energie versorgt und könnte Einnahmen für ihren Haushalt erzielen. Gleichzeitig würde "das äußere Erscheinungsbild des Stadions deutlich verbessert" und sichergestellt, dass die Sportanlage nutzbar bleibt.
Antrag einstimmig angenommen
Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) begrüßte den Vorschlag grundsätzlich. Auch die anderen Fraktionen drückten ihre Zustimmung für das Projekt aus. Der Antrag, die Umsetzbarkeit prüfen zu lassen, wurde im Bau- und Grundstücksausschuss einstimmig angenommen. Jetzt sollen die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) damit beauftragt werden, festzustellen, ob ein Solarkraftwerk im Stadion technisch umsetzbar ist und sich rechnet.
DFB als möglicher Projektpartner
Sollte das Projekt grünes Licht bekommen, schlägt die SPD-Fraktion vor, eine sogenannte Solarstadion-Betriebsgesellschaft zu gründen. Ein Teil der Gewinne soll ausschließlich in die Instandhaltung des Stadions fließen. Die Abteilung Nachhaltigkeit des Deutschen Fußballbundes (DFB) habe grundsätzlich Interesse daran, als Projektpartner für das Stadion mit Solarstrom einzusteigen.
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