Weitere große Kostenfaktoren sind laut Stadt Ludwigshafen die bereit gestellten Betten - sie kosteten bisher 54.000 Euro. Die Bereithaltung der Sauerstoffversorgung beläuft sich laut Stadt auf etwas mehr als 35.000 Euro.
CDU-Fraktion will Lazarett in Eberthalle auflösen
Wegen der hohen Unterhaltungskosten hatte die CDU-Fraktion im Stadtrat gefordert, das Notquartier aufzulösen. Die Stadt hingegen argumentiert, dass Großveranstaltungen ohnehin bis zum 31. August 2020 verboten sind, und die Halle nicht anderweitig genutzt werden könne.
Keine Bewachung mehr nötig
In dem Corona-Notquartier in der Friedrich-Ebert-Halle stehen 200 vorbereitete Betten für den Notfall. Doch die Einrichtung wurde bislang nicht genutzt. Der größte Kostenfaktor war nicht die medizinische Ausstattung, sondern das Security-Personal, das die Halle im März und April bewachte. Nach Angaben der Stadt ist die Security-Firma allerdings seit 20. Mai nicht mehr im Dienst. Die teuren Materialien würden inzischen an einem anderen Ort gelagert, so dass kein Wachdienst mehr nötig sei.
Kritik an den hohen Kosten weist Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) im Interview mit dem SWR zurück:
Bund der Steuerzahler fordert Kostenaufstellung
Die hohen Security-Kosten haben auch den Bund der Steuerzahler (BdST) auf den Plan gerufen: Auf SWR-Anfrage sagte der Verein, man habe die Stadtverwaltung aufgefordert, aufzulisten, wie sich die Kosten für die Security zusammensetzten und wie viele Security-Mitarbeiter die Eberthalle beispielsweise bewacht hätten. Der BdST prangert unter anderem Steuerverschwendungen in Deutschland an.
Stadt: Auf zweite Welle vorbereiten
Das umstrittene Corona-Notquartier wird bis auf Weiteres nicht aufgelöst. Aus dem Ludwigshafener Rathaus heißt es, der weitere Verlauf der Infektionszahlen sei zu ungewiss. Und: Sollte eine zweite Welle kommen, werde das Notquartier gebraucht, um die Krankenhäuser zu entlasten.
In der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle finden normalerweise Konzerte, Messen, Kongresse, Ausstellungen oder Sportveranstaltungen statt. Dazu gehören auch Spiele des Handball-Bundesligisten TSG Friesenheim. Wegen der Corona-Pandemie ist die Halle zu einer Not-Pflegeeinrichtung umfunktioniert worden.