Seitdem die Wahllokale in Landau am Sonntagabend um 18 Uhr geschlossen hatten, lieferten sich Dominik Geißler von der CDU und Maximilian Ingenthron von der SPD ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach Auszählung von 32 der insgesamt 33 Stimmbezirke trennten beide Kandidaten nur 13 Stimmen. Am Ende kam es auf den allerletzten Stimmbezirk an. Der brachte das (vorläufige) Ergebnis: Geißler hat die Wahl mit 50,6 Prozent der Wählerstimmen knapp gewonnen.
Ingenthron kam laut dem vorläufigen Wahlergebnis auf 49,4 Prozent der Stimmen. Eine Übersicht über die vorläufigen amtlichen Ergebnisse der Stichwahl finden Sie hier.
Geißler nach OB-Wahl: "Bin überwältigt und demütig"
Geißler wurde nach der Wahl mit Applaus und "Dominik"-Rufen im Foyer des Rathauses empfangen. Der amtierende Oberbürgermeister und Parteikollege, Thomas Hirsch (CDU), beglückwünschte seinen Nachfolger zum Wahlausgang. Geißler sagte, er sei "überwältigt" und freue sich, dass die Wahl am Ende gut für ihn ausgegangen sei. Er nehme das Ergebnis aber auch mit Demut entgegen, denn das Amt des Oberbürgermeisters bringe eine große Verantwortung mit sich.
Außerdem dankte Geißler allen Helfern und seinen Mitbewerbern Maximilian Ingenthron und Lukas Hartmann (Grüne) für den fairen Wahlkampf. Der Stadtvorstand werde auch unter ihm als Oberbürgermeister in der bisherigen Koalition weiterarbeiten.
Ingenthron zeigt sich nach Stichwahl als guter Verlierer
Maximilian Ingenthron sagte dem SWR nach der Wahl, er sei mit dem Wahlergebnis "zufrieden". Fast 50 Prozent der Stimmen sei ein "stattliches Ergebnis", bei dem man fast von Stimmengleichheit sprechen könne. Die Wähler hätten ihm damit in einem hohen Maße ihr Vertrauen als Bürgermeister ausgesprochen. Ingenthron ist als Bürgermeister und Dezernent im Landauer Stadtvorstand für Schulen, Kultur und Sport, die Volkshochschule, das Sozialamt und den Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb zuständig.
Auch Ingenthron bedankte sich bei seinen Mitbewerbern für einen "konstruktiven und fairen" Wahlkampf. Es sei die gemeinsame Aufgabe, Stadt und Gesellschaft zusammenzuhalten. Er gehe auch künftig von einer guten Zusammenarbeit im Stadtvorstand aus.
Wahl vor zwei Wochen ebenfalls mit knappem Ergebnis
Bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatten die beiden Kandidaten Geißler und Ingenthron nur knapp auseinander gelegen: Am Ende trennten sie 328 Stimmen. CDU-Kandidat Dominik Geißler hatte 35,7 Prozent der Wählerstimmen für sich gewonnen. SPD-Kandidat Maximilian Ingenthron 34 Prozent. Allerdings hatte vor zwei Wochen keiner der insgesamt fünf Kandidaten die erforderliche Mehrheit bekommen, weswegen es heute in die Stichwahl ging.
Keine Mehrheit für einen Kandidaten OB-Wahl in Landau: Stichwahl zwischen Geißler und Ingenthron
Bei der OB-Wahl in Landau hat am Sonntag kein Kandidat die erforderliche Mehrheit bekommen. Die meisten Stimmen holte CDU-Kandidat Dominik Geißler vor Maximilian Ingenthron (SPD). Am 17. Juli gibt es eine Stichwahl zwischen beiden.
Grünen-Wähler in Landau offensichtlich unentschlossen
Offenbar haben die rund 5.000 Wähler, die im ersten Durchgang noch Lukas Hartmann, den Kandidaten der Grünen, gewählt hatten, in der Stichwahl zu annähernd gleichen Anteilen für die Kandidaten der CDU und SPD gestimmt. Die Wahlbeteiligung blieb hinter der des ersten Wahlgangs zurück und lag bei 43,3 Prozent.
Vor zwei Wochen waren 50,3 Prozent der Stimmberechtigten an die Urnen gegangen. Insgesamt waren rund 38.000 Menschen in Landau zur Wahl aufgerufen. Von ihnen hatten nach Angaben der Stadt gut 11.000 Briefwahl beantragt.
Was passiert nach der Stichwahl in Landau?
Offiziell beginnt die Amtszeit des neuen Oberbürgermeisters am 1. Januar 2023. Dann verabschiedet sich der noch amtierende OB Thomas Hirsch (CDU) aus dem Amt und tritt den Posten des rheinland-pfälzischen Sparkassenpräsidenten an.
Die Stadtverwaltung hat aber bereits angekündigt, dass es Themen gibt, die nach der Stichwahl bereits in Abstimmung mit dem neu gewählten Oberbürgermeister vorbereitet werden sollen. Unter anderem zählen dazu die zu entwickelnden Zukunftsprojekte Innenstadt, Ostpark und Horst, der Neustart des Stadtmarketings mit Bundes- und Landesfördermitteln sowie mehrere Projekte mit regenerativen Energien.