Insgesamt wollen die Feuerwehrleute knapp 300 Kilometer zu Fuß zurücklegen. Am Gründonnerstag waren sie in Neustadt an der Weinstraße gestartet. 30 Kilometer pro Tag wollen sie schaffen - und so in zehn Tagen, bis zum 23. April, in den Landkreis Ahrweiler nach Mayschoß kommen. Andere Feuerwehren unterstützen die drei Neustadter: Sie stellen Unterkunft, Verpflegung und Duschmöglichkeiten entlang der Strecke zur Verfügung.
Gute Stimmung beim Start in Neustadt
Die Stimmung beim Start in Neustadt war gut. Trotzdem sei er nervös und habe viel Respekt vor der Wanderung - so Sascha Köppler, Feuerwehrmann und einer der Läufer, zum SWR. Aber: Er und seine Kollegen seien gut vorbereitet.
Ausreichend Blasenpflaster im Gepäck
Zum Beispiel hätten sie einen großen Pack Pflaster im Gepäck - für Blasen an den Füßen - oder an den Schultern. Über der Schulter tragen die Männer nämlich das 17 Kilogramm schwere Atemschutzgerät. Und mit ihrem Feuerwehrhelm, der -jacke und -hose noch ein weiteres Kilo "Gepäck". Für den Fall, dass sie sich irgendwann nicht mehr bewegen könnten, hätten sie aber auch Wärmepflaster dabei, so Köppler.
Sascha Köppler hofft auf gutes, aber nicht zu heißes Wetter für die Wanderung, da es in der Montur sonst sehr warm werden kann.
Erste Etappe: Ludwigshafen
Am Donnerstagnachmittag hatten die drei Feuerwehrleute ihr erstes Ziel erreicht: Ludwigshafen. In der Feuerwache bekamen sie 750 Euro Spendengelder, die Ludwigshafener Feuerwehrleute für die Betroffenen der Flutkatastrohe in Mayschloß gesammelt hatten.
Insgesamt wollen die Neustadter mit dem Benefiz-Lauf auf eine Summe von mehr als 250.000 Euro kommen. Infos zu der Spenden-Aktion finden sich auf der Webseite der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt. Offizielle Übergabe der Spenden ist dann am 23. April in Mayschoß. Mit dabei ist dann auch der Neustadter Oberbürgermeister Marc Weigel (Freie Wähler).
Drei Monate im Pfälzerwald trainiert
Für ihre Tour haben die Männer aus Neustadt drei Monate lang trainiert: Sie waren im Pfälzerwald kilometerweit in ihrer Feuerwehrmontur unterwegs oder sind in ihrer Kluft von Neustadt nach Speyer gewandert. Viele Leute, denen sie begegneten, hätten gefragt, wo es brenne - die Feuerwehrmänner erklärten dann, dass es sich um die Vorbereitung auf den Spendenlauf handle. Dafür hätten sie viel Zuspruch erhalten.
Freundschaft entstanden
"Wir sind auf die Idee gekommen, nachdem das Thema Ahrtal etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Feuerwehr Neustadt hat dort wochenlang Hilfe geleistet. So ist mittlerweile auch eine Freundschaft entstanden", erklärt Köppler. Auch er half nach der Flut im Ahrtal.

Besondere Verbindung zu Mayschoß
Die Neustadter Feuerwehrleute waren hauptsächlich in Mayschoß eingesetzt, um Hilfe zu leisten. Die Gemeinde im Ahrtal war von der Flut besonders betroffen. Seit dem Einsatz fühlen sich viele Neustadter mit den Menschen in Mayschoß besonders verbunden. Deswegen sammeln Stadt und Feuerwehr in Neustadt Spenden für den Wiederaufbau.
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