Einige Schulen im Kreis können jetzt erstmals regelmäßig Schwimmunterricht anbieten. Im Laufe der kommenden Monate soll jedes Kind im Landkreis die Möglichkeit bekommen, schwimmen zu lernen. Die ersten Erfolge wurden jetzt offiziell vom Kreis im Waldschwimmbad von Kandel (Kreis Germersheim) vorgestellt.
Etliche Kinder mit wenig Schwimmerfahrung
Ein Sportlehrer von der Realschule plus in Kandel, der seinen Schülern Schwimmkurse gibt, berichtete dem SWR, dass er ein Kind dabei hatte, dass noch nie in seinem Leben im Schwimmbad war. Es sei erschreckend gewesen, dass diesem Kind nicht einmal das Laufen im Wasser im Nichtschwimmerbecken problemlos gelang. Es sei verkrampft und panisch gewesen.
40 Prozent der Zehnjährigen können nicht schwimmen
Der Kreis hatte das Schwimmenlern-Projekt gestartet als Reaktion auf eine besorgniserregende Studie: Die Uni Landau hatte untersucht, dass 40 Prozent aller Grundschüler im Landkreis nach der vierten Klasse noch nicht schwimmen können. Grund war, dass nicht alle Schulen im Kreis Schwimmunterricht anbieten können.
120 Schüler lernen zurzeit Schwimmen
Im April ernannte der Kreis daraufhin zwei Schwimmkoordinatoren der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft; sie sollen die Schulen unterstützen, den Unterricht zu organisieren, heißt: Anfahrtswege und Busse koordinieren, Zeiten mit den Bädern absprechen und die Eltern informieren. Nun zeigen sich die ersten Erfolge. Es gibt wieder mehr Schwimmkurse: Zurzeit sind es 120 Schüler die an vier Tagen wöchentlich betreut werden.

Kreis setzt Initiative trotz Geldmangels durch
Der Kreis Germersheim hat sich das was kosten lassen - jährlich 500.000 Euro. Diese Ausgaben musste sich der Kreis von der zuständigen Aufsichtsbehörde in Trier für seinen Haushaltsentwurf genehmigen lassen.
Von dem Geld werden die zwei Halbtagsstellen für die Schwimmkoordinatoren bezahlt. Außerdem werden die Schwimmstätten im Kreis von dem Geld gefördert.