Trockenheit in tiefen Bodenschichten (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com )

Trockenheit und Hitze auf den Feldern

Bauernverband: Die Pfalz muss sich auf schlechtere Ernten einstellen

Stand

Der Blick auf den Wetterbericht bringt viele Bauern ins Schwitzen: kaum Regen. Stattdessen ist von Hitzewellen die Rede. Einzig die Getreidebauern freuen sich, wenn es so bleibt.

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd geht davon aus, dass es wegen der Trockenheit in diesem Sommer zu Einbußen bei der Ernte kommen wird. Eine Übersicht:

Gemüse

Ernte in der Pfalz (Foto: SWR)
Ein Kartoffelroder in Weingarten in der Pfalz

Insbesondere in der Vorderpfalz profitiere fast der gesamte Gemüseanbau von einem Beregnungsnetz, das sich aus einem Altrheinarm bei Otterstadt speist. Sonst wäre an Gemüse aus der Region in diesem Jahr nicht zu denken, so ein Verbandssprecher.

"Da gibt es wirklich an jedem Acker ein Standrohr, wo Sie die Beregnung direkt anschließen können."

Auch in der Südpfalz werden die Gemüsebauern demnach auf künstliche Bewässerung zurückgreifen müssen, allerdings gibt es hier keine zentralen Pumpstationen wie in der Vorderpfalz. Folge: Die Bauern sind auf eigene Anlagen angewiesen, um das Wasser auf den Acker zu befördern, was sich bei den derzeitigen Dieselpreisen zunehmend zu einem teuren Vergnügen entwickelt.

Getreide

Die Getreideernte liegt dem Verband zufolge in den letzten Zügen: In der Vorder – und Südpfalz wird gerade Weizen geerntet. Trocken und sonnig ist dafür das ideale Erntewetter. Allerdings habe es auch hier wegen der Trockenheit der letzten Wochen Einbußen gegeben. Jetzt kann es laut Verband aus Sicht der Getreidebauern gern trocken bleiben, weil der Regen ohnehin nichts mehr bringen würde, und sich im Zweifelsfall sogar negativ auswirken könnte.

Mais

Der Mais befindet sich dem Verband zufolge noch voll in der Entwicklung, die Pflanzen brauchten dringend Wasser. Obwohl der Mais erst im Herbst geerntet werde, sei schon jetzt klar: Eine Rekordernte wird es in diesem Jahr nicht geben.

Tabak

Ernte in der Pfalz (Foto: SWR)
Die Tabakernte auf dem Hof Nauerth in Kandel

Die Tabakpflanzer in der Pfalz sind gerade in die Ernte gestartet. Bislang sehen die ersten Erträge sehr vielversprechend aus, so Jörg Bähr, Chef der Erzeugergemeinschaft Südwest-Tabak mit Sitz in Speyer. Allerdings liefen bei vielen schon von Anfang an die Beregnungsanlagen mit. Das sei bei den aktuellen Dieselpreisen ein Kostenfaktor. Sorgen bereitet den Tabakpflanzern die Hitze auch deswegen, weil die Ernte harte Arbeit ist, vor allem die frühen Durchgänge, in denen es an die unteren Blätter der Pflanze geht. Das könne man bei 35 Grad keinem Erntehelfer ohne längere Pausen zumuten.

"In der Pfalz sagt man: Tabak ist ein Schikane-Kraut. Irgendwas ist immer. Ein wirklich optimales Jahr gibt es eigentlich nicht beim Tabak."

Hinzu kommt: Die Öfen, in denen die Tabakblätter getrocknet werden, werden mit Gas betrieben. Auch hier beobachtet die Erzeugergemeinschaft die Preisentwicklung mit Sorge.

Wein

Für den Weinbau ist die Hitze bislang kein größeres Problem.

"Die Reben wurzeln tief und kommen auch an Bodenschichten heran, die noch Wasser führen."

Für jüngere Reben, die erst in diesem Jahr gesetzt worden sind, könnte es aber nötig sein, die Anlagen nochmal zu bewässern.

Zuckerrüben

Zuckerrübenernte wird in der Pfalz nicht üppig ausfallen, Zuckerrübenberg mit Erntefahrzeug im Hintergrund (Symbolbild) (Foto: dpa Bildfunk, Philipp Schulze)
Zuckerrübenernte wird in der Pfalz nicht üppig ausfallen (Symbolbild)

Für Zuckerrüben sind die Aussichten nicht gut. Obwohl erst im Herbst geerntet wird, sind die Erwartungen schon jetzt gedämpft. Die Pflanzen sind nach Angaben des Bauern – und Winzerverbandes noch mitten in der Entwicklung und brauchten dringend Regen.

Gundersheim

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Kandel

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Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

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Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

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