Ein ehemaliges Einkaufszentrum als Notunterkunft für Flüchtlinge? "Ich möchte nichts beschönigen: Es ist keine optimale Lösung, Menschen in einem ehemaligen Supermarkt unterbringen zu müssen", sagte Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD) bei einem Rundgang für Medienvertreter am vergangenen Freitag. Aber: Alle Flüchtlingsunterkünfte in Ludwigshafen seien belegt. Während der Corona-Pandemie wurde in der Walzmühle ein Impfzentrum betrieben. Jetzt gibts innen noch einen Bäcker und eine kleine Änderungsschneiderei.
Notunterkunft Walzmühle: Im Erdgeschoss kein Tageslicht
So sieht es in der Walzmühle jetzt aus: Im Erdgeschoss sind die 392 Schlafplätze für die Geflüchteten eingerichtet. Jeweils zwei Doppelstockbetten stehen zusammen mit vier Metallschränken in einer Kabine auf einer Fläche von jeweils gut zehn Quadratmetern. Die Kabinen sind durch Bauzäune mit schwarzer Baufolie voneinander abgetrennt. Tageslicht gibt es keines.
Gelbe Küchen und Waschräume in Containern für die Flüchtlinge
In der ersten Etage der Unterkunft ist das anders. Dort befinden sich die für Männer und Frauen getrennten, grauen Badezimmer und postgelbe Küchen- - alles in Containerbauweise. Auch einen Aufenthaltsbereich für die Geflüchteten gibt es.
Walzmühle dient nur bis September als Unterkunft
Die Stadt rechnet vor allem mit Menschen aus der Ukraine, Syrien, aber auch der Türkei. Familien mit Kleinkindern sollen möglichst nicht in der Walzmühle untergebracht werden. Bis Ende August sollen die Menschen in andere Unterkünfte in Ludwigshafen umgezogen sein. Die Kosten für die Notunterkunft in der Walzmühle betragen laut Stadt sechs Millionen Euro.