Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 77-Jährige zwischen Juni 2021 und Juni 2024 neun Mädchen sexuell missbraucht und zwei weitere sexuell belästigt hat. Alle Mädchen waren zur Tatzeit jünger als 14 Jahre alt. Die Taten hat er auf einem Campingplatz bei Waldsee (Rhein-Pfalz-Kreis) begangen, so ein Sprecher des Landgerichts Frankenthal. Die Verhandlung fand weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt - so auch die Plädoyers.
Öffentlichkeit wird in großen Teilen ausgeschlossen
Der Prozess gegen den Mann hatte im März begonnen. Beim Auftakt hatte die Anwältin einer heute 15-jährigen Nebenklägerin gleich zu Beginn der Verhandlung beantragt, die Öffentlichkeit zum Schutz der Opfer komplett auszuschließen.
Das Gericht entschied dann, das Publikum nur sehr begrenzt zuzulassen. So wurde bereits die Anklage unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlesen. Auch die Befragung von Zeugen, wie etwa Polizisten, war größtenteils nicht öffentlich.

Angeklagter schwieg zu Vorwurf des schweren Kindesmissbrauchs
Der Angeklagte wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Er machte nur Angaben zur Person: Beispielsweise berichtete er, dass er zweimal geschieden sei und aktuell in einer Beziehung lebe.
Eltern der missbrauchten Kinder hatten Polizei eingeschaltet
Der 77-jährige Mann kommt aus Ludwigshafen. Er ist nicht vorbestraft, befand sich aber dennoch in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft bestand die Gefahr, dass er erneut Kinder sexuell missbraucht. Die Ermittlungen gegen den Camper bei Waldsee kamen ins Rollen, weil Eltern eines Kindes ihn bei der Polizei angezeigt hatten.