"Wir sind sehr stark betroffen: 50 Prozent unserer Fahrer haben die Arbeit niedergelegt“, sagt Marcus Blesinger, Betriebsleiter der BVB-Verkehrsgesellschaft in Haßloch. In Zahlen ausgedrückt: 19 der insgesamt 42 Busfahrer sind am Freitag ausgefallen – 15 waren in Mainz bei einer verdi-Demonstration. Und zwar mit einem Bus des Unternehmens.
Haßloch: Busunternehmen steht hinter dem Streik
Denn auch die Firma steht hinter dem Streik, sagt der Betriebsleiter. Dabei gehe es nämlich auch darum, dass das Land Rheinland-Pfalz Ausgleichsgelder für höhere Löhne bezahlt, um so den ÖPNV zu finanzieren. "Es ist eine verzwickte Sache, aber das Land hat Hilfe zugesagt“, sagt BVB- Betriebsleiter Blesinger.
Schüler- und Berufsverkehr komplett ausgefallen
Das Haßlocher Unternehmen bedient 30 Buslinien. „Der Schüler- und Berufsverkehr ist wegen des Streiks ganz ausgefallen“, sagt Marcus Blesinger. Anders sieht es bei Palatina-Bus in Edenkoben aus. Dort gibt es nach Angaben des Geschäftsführers kaum eigene Fahrer, die streiken. Laut Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) kann es dennoch auf allen Linien der Palatina-Bus in den Regionen Neustadt und Rhein-Pfalz zu nicht vorhersehbaren Fahrtausfällen kommen. Der Grund: Es gibt Busunternehmen, die im Auftrag von Palatina-Bus fahren - mit Fahrern, die sich am Streik beteiligen, vor allen Dingen Fahrer der BVB-Verkehrsgesellschaft in Haßloch.
Speyer und Worms: DB-Regio-Busse fahren nicht
Auf der Internetseite von "DB Regio Bus Mitte“ steht: "Im Gebiet Worms und Speyer fährt streikbedingt voraussichtlich nur am Freitag dieser Woche kein Bus von DB Regio Bus Mitte. Vereinzelt übernehmen Auftragnehmer, die nicht bestreikt werden, noch einige Fahrten.“ Auf der Homepage finden Kundinnen und Kunden den aktuellen Stand und können schauen, ob ihr Bus fährt. Aktuelle Informationen gibt es auch auf der Internetseite des VRN.
Verdi mit Streik-Resonanz zufrieden
Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider sagte dem SWR am Freitagvormittag, die Streikbeteiligung sei sehr hoch. Unter anderem seien die DB-Regio-Bus-Depots in Speyer und Worms "komplett lahmgelegt.“ Tendenziell würden sogar mehr mitmachen als am Vortag. Am Donnerstag hatten sich von den rund 3000 Fahrerinnen und Fahrer im Land etwa 2200 an dem landesweiten Streik beteiligt, der noch bis zum Schichtende am Freitagabend andauern soll.
Ziel der Streiks ist der Abschluss eines Manteltarifvertrages und die Bezahlung der Pausenzeiten - "denn die Leute sind zwölf Stunden auf Schicht, bekommen aber teilweise nur acht bezahlt“, sagt der verdi-Verhandlungsführer und er versichert: "Solange der Manteltarifvertrag nicht unterschrieben wird, werden wir weiter streiken.“
Morgen wieder "alles normal“…
Und wie sieht es morgen aus? Nochmal zurück nach Haßloch zum Betriebsleiter der BVB-Verkehrsgesellschaft. Blesinger ist zuversichtlich: "Morgen läuft alles wieder normal.“