Nach Angaben von PETA sei das Innengehege der Schimpansen im Zoo Landau mit seinen 82 Quadratmetern zu klein. Laut dem sogenannten "Säugetiergutachten" des Bundeslandwirtschaftsministeriums von 2014 stünden den drei Affen mindestens 200 Quadratmeter zu, sowohl in einem Innen- als auch in einem Außengehege.

Zoo Landau: Außengehege größer als empfohlen
Dieses Gutachten sei allerdings nicht rechtsverbindlich, sagte ein Sprecher des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ). Das Innengehege sei allerdings tatsächlich kleiner als die Empfehlung des Bundes-Landwirtschaftsministerium es vorsieht, räumt der Landauer Zoo ein.
Dafür sei das Außengehege mit seinen 350 Quadratmetern deutlich größer als empfohlen. Außerdem könnten die Tiere 24 Stunden am Tag das ganze Jahr über zwischen Innen- und Außengehege wechseln. "Das nutzen die Tiere umfänglich", sagte Sebastian Scholze, als Sprecher des Landauer Zoos.

Zoo plant Erweiterungen
Nur wenn geputzt werde oder wenn die Temperaturen extrem fielen, dann komme es vor, dass die Tiere nur ein Gehege benutzen könnten. Bisher hätten die Amtsveterinäre keinen Anlass zur Veränderung gesehen, so ein Sprecher des Landauer Zoos. Für die Zukunft gebe es Pläne für Erweiterungen, heißt es von Landauer Seite. Es würden auch keine Schimpansen mehr gezüchtet, man biete dort im Zoo nun eher eine "Alters-WG" an.
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PETA fordert Umsiedlung der Landauer Schimpansen
PETA kritisiert, dass die Tiere im Winter das Gehege dann aber nicht vollumfänglich nutzen könnten und in dem zu kleinen Innengehege "ausharren" müssten. Sie würden sich vom Landauer Zoo eine Veränderung wünschen. Sollte man den Schimpansen nicht den empfohlenen Platz schaffen können, sollten die Tiere nach Ansicht von PETA in eine anerkannte Auffangstation oder zumindest in einen Zoo mit moderner, großer Anlage umgesiedelt werden. Denn "in Freiheit leben Schimpansen in Revieren von bis zu 65 Quadratkilometern", erklärt Yvonne Würz von PETA.
Sammelanzeigen von PETA bisher wenig erfolgreich
PETA hatte noch neun andere Zoos in Deutschland wegen schlechter Haltung von Menschenaffen angezeigt. Nach Einschätzung von Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ, sieht man den Anzeigen von PETA mit großer Gelassenheit entgegen. In der Vergangenheit hätten solche Sammelanzeigen kaum Erfolg gehabt, sondern eher für mediale Aufmerksamkeit gesorgt.