
Am liebsten hätte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) schon Mitte November schärfere Maßnahmen ergriffen angesichts der hohen Infektionszahlen: Wechselunterricht in den Schulen, Notbetreuung in der Kita und Besucher-Regulierungen in den Senioreneinrichtungen.
Nicht immer Einvernehmen mit dem Land
Damit musste die Stadt aber teilweise warten. Denn für härtere Regelungen braucht eine Kommune das Einverständnis vom Land Rheinland-Pfalz.
Im Fall der "Beschränkten Besucher-Regulierung in den Alters- und Pflegeheimen" habe man dieses Einvernehmen erst vor zwei Wochen erhalten. Und das sei auch dringend notwendig gewesen. Dort dürfen Heimbewohner aktuell einmal am Tag eine Person für eine Stunde empfangen.
Wechselunterricht Ja - Kita-Notbetreuung Nein
Anfang Dezember wurde in Speyer dann der Wechselunterricht eingeführt und mit den neuen Beschränkungen ab Mittwoch wird der Präsenzunterricht ganz aufgehoben.
Die Kindertagesstätten bleiben aber im Regelbetrieb. Das Land begründe das mit dem gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz, so Seiler. Den könne man als Kommune nicht eigenständig aushebeln. Sonst hätte sie die Kitas am liebsten vor zwei Wochen geschlossen.
Die Lage ist Besorgniserregend
Speyer steht am Dienstag weiterhin bei einem Spitzen-7-Tage-Inzidenzwert von 484,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Speyers Oberbürgermeisterin Seiler sagt, das Infektionsgeschehen sei horrend, nicht mehr zurück zu verfolgen und bedauerlicherweise seien insbesondere die Alters- und Senioreneinrichtungen von hohen Coronazahlen betroffen - nicht nur in der Stadt Speyer sondern auch im Rhein-Pfalz-Kreis und den Nachbarkommunen.
"Die Lage in den Alten- und Seniorenheimen ist nicht nur angespannt, sondern Besorgnis erregend."
Auch die Situation in den Krankenhäuser bereite ihr Sorgen. Nicht nur auf Station sondern auch im Intensivbereich herrsche eine große Auslastung. "Wir haben massive Bedenken, wie die Gesundheitsversorgung hier in der Region noch aufrechterhalten werden kann", sagte die OB.

Hoffen auf sinkende Zahlen
Jetzt bleibe zu hoffen, so Seiler, dass die neuen Maßnahmen die Coronazahlen senken werden. In 10 bis 14 Tagen könne man dies ja erst sehen. Bis dahin werde von der Speyrer Stadtverwaltung weiter ganz genau beobachtet und täglich neu bewerten.