Für die Schifffahrt ist der Wasserstand schon jetzt ein Problem, so Nicole Rabold von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz. Entscheidend sei der Pegel in Kaub, einer Engstelle zwischen Bingen und Koblenz.
"Schon jetzt müssen manche Schiffe leichter beladen werden", so Rabold. Die wirklich kritische Marke sei dann bei 78 Zentimetern, derzeit sind es noch 103. Es fehle unter anderem an Schmelzwasser aus den Alpen und es regne gerade zu wenig.
"Schon jetzt müssen manche Schiffe leichter beladen werden."
Bei der derzeitigen Entwicklung des Pegels seien die 78 Zentimeter ein mögliches Szenario in den kommenden Wochen. Und das würde zu Lieferengpässen auch für Pfälzer Unternehmen führen.

Doch sei man auch optimistisch. Es sei ja auch nicht das erste Niedrigwasser in den vergangenen Jahren und die Unternehmen seien inzwischen vorbereitet.
Die BASF setzt auf Niedrigwasserschiffe und die Bahn
Die BASF setzt inzwischen auf spezielle Schiffe für Niedrigwasser. Die Schiffe sind ein Teil der Maßnahmen, die die BASF nach dem extremen Niedrigwasser im Jahr 2018 angestoßen hat. Mit diesen Maßnahmen sieht sich der Konzern gut gerüstet, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.
Schiffstaufe in Ludwigshafen BASF hat neuartiges Schiff für Niedrigwasser im Rhein getauft
Der Chemiekonzern BASF hat am Freitag auf seinem Werksgelände in Ludwigshafen ein sogenanntes Niedrigwasserschiff getauft. Es kann den Rhein auch bei extremen Niedrigwasser passieren.
Man sei inzwischen auch in der Lage, die Pegelstände bis zu sechs Wochen im Voraus abzuschätzen. Das helfe bei der Planung der Logistik, unter anderem die Bahn spiele dabei eine wichtige Rolle.
Schifffahrtsamt sieht noch keine Probleme
Noch sieht das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Freiburg (WSA) kein Problem beim Rheinpegel in der Pfalz. Doch der Wasserstand sei für April ungewöhnlich niedrig. Der entscheidende Pegel bei Maxau bei Karlsruhe sei kurz vor einem mittleren Niedrigwasser. "In den Prognosen sehen wir gerade eher einen gleichbleibenden Wasserstand", so Benjamin Sinaba vom WSA.
Landwirte wünschen sich Regen
Weniger Sorgen macht sich derzeit der Bauern- und Winzerverband. Sprecher Andreas Köhr: "Die oberen Bodenschichten sind zwar sehr trocken und es fehlt an Wasser. Aber das ist noch keine Katastrophe."
"Die oberen Bodenschichten sind zwar sehr trocken und es fehlt an Wasser. Aber das ist noch keine Katastrophe."
Besonders für das Getreide, das vor dem Winter gepflanzt worden ist und die frisch gepflanzten Zuckerrüben seien die Bedingungen im Moment nicht ideal. Die Bauern würden sich deshalb Regen wünschen.
Landwirt aus Steinweiler ist besorgt
Ein Landwirt aus Steinweiler bei Kandel teilt diese Einschätzung. Wenn es nicht bald regnet, kann es auf den Feldern von Stefan Bohlender zu Problemen kommen. Denn sein Weizen ist eigentlich in der Wachstumsphase.
Noch sieht Bohlender es entspannt. Aber der kalte Wind und der trockene Regen machen ihm Sorgen. Bei dem Wetter kann er nur wenig düngen und es fehlt an Wasser. Damit geht auch seine Ertragserwartung zurück.
Generell werden Feldfrüchte in der Pfalz nicht bewässert. Die sind komplett wetterabhängig.