Riesenfass Bad Dürkheim (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Udo Herrmann)

Keine Kosten für Bürger

Bad Dürkheim will die Umbenennung von drei Straßen beschließen

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Nicoletta Prevete

291 Haushalte in Bad Dürkheim werden aller Wahrscheinlichkeit nach nächstes Jahr eine neue Adresse bekommen. Denn drei Straßen sind nach Nazis benannt. Das will die Verwaltung nicht mehr dulden.

Immer mehr Städte in der Pfalz prüfen ihre Straßennamen. Jetzt hat sich auch die Stadt Bad Dürkheim mit solchen Straßen beschäftigt. Das Ergebnis: Drei Straßen in Bad Dürkheim sind nach Männern benannt, die die die NS-Ideologie teilten und unterstützten. Das haben Historiker belegt.

"Straßenbenennungen unangemessen"

Umbenannt werden sollen die Phillip-Fauth- und die Maler-Ernst- Straße sowie die Karl-Räder-Allee in Bad Dürkheim. Phillip Fauth war Astronom und stand dem SS-Führer Heinrich Himmler nahe, so die Historiker. Gustav Ernst war Maler. In seinem Tagebuch fand man antisemitische und Hitler verherrlichende Einträge. Karl Räder wiederum war Dichter und betrieb laut der Historiker Propaganda für die Nationalsozialisten. Die Stadtverwaltung hat erklärt, die Straßenbenennungen seien unangemessen und könnten so nicht aufrecht erhalten bleiben.

Für neue Straßennamen entschieden

Bereits am Mittwoch hat sich der Kulturausschuss der Stadt daher für die Umbenennung der Straßen entschieden. Dem muss am 13. Dezember dann noch der Stadtrat zustimmen. Die neuen Straßennamen sollen Bürger ehren, die sich um die Demokratie verdient gemacht haben, so die Stadtverwaltung. So werden die Straßen in Zukunft nach Johannes Fitz, Rudolph Christmann und Anna Bergner benannt werden. Johannes Fitz war Mitorganisator des Hambacher Festes. Rudolph Christmann vertrat als Abgeordneter den pfälzischen Wahlkreis (Neustadt an der Weinstraße) in der Frankfurter Nationalversammlung. Und Anna Bergner wiederum lebte im 19. Jahrhundert in Bad Dürkheim und machte sich weit über die Stadtgrenze hinaus als Köchin einen Namen.

Keine Kosten für Anwohner

Eine Weile werden die Straßenschilder parallel aufgestellt bleiben, erklärt die Stadtverwaltung, um die Bürger auch auf den Wechsel bildlich aufmerksam zu machen. Die Zusatzschilder sollen die Umbenennung erklären. Kosten kommen auf die betroffenen Anwohner wegen der Adressänderung keine zu. Änderungen in Personalausweis und Dokumenten werden von der Verwaltung kostenlos vorgenommen. Für den Aufwand bekommen die betroffenen Bürger einen Einkaufsgutschein im Wert von 25 Euro.

Weitere Forschung zu Straßennamen angekündigt

Im Bad Dürkheimer Stadtmuseum wird es im kommenden Jahr zudem eine Sonderausstellung zu den drei Personen geben, die von den Straßennamen in Bad Dürkheim voraussichtlich verschwinden. Generell soll es weitere Forschungen geben zur NS-Vergangenheit der Stadt aber auch zum Leben jüdischer Mitbürger, so die Stadtverwaltung.

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