Wie der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises Clemens Körner (CDU) bei der vergangenen Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag erklärte, gibt es mehrere Gründe für den Umzug. Die Aufgaben der Verwaltung haben sich ihm zufolge in den letzten Jahren deutlich erweitert. Um diese optimal zu bewältigen, wird mehr Personal benötigt – und damit auch mehr Bürofläche.
Landrat Körner: "16 mögliche Standorte geprüft" Rhein-Pfalz-Kreis: Neues Kreishaus in Zukunft in Schifferstadt?
Der Rhein-Pfalz-Kreis will sein Kreishaus nach Schifferstadt verlegen. Und weiß auch schon genau, wo und wie das aussehen soll. Doch noch fehlt die Zusage vom Land.
Ein weiterer Faktor sei die Parkplatzsituation in Ludwigshafen. Durch den Abriss des Rathaus-Centers und die geplanten Arbeiten an der Hochstraße Nord sind bereits viele Parkplätze weggefallen. Das erschwere sowohl die Personalgewinnung als auch die langfristige Mitarbeiterbindung, sagte Körner.
Hinzu komme, dass die Bauarbeiten im Umfeld des bisherigen Verwaltungsgebäudes eine Belastung für die Mitarbeitenden darstellen. Daher wurde beschlossen, einen neuen Standort zu suchen – und da bot sich Schifferstadt als Lösung an.
Warum dauern die Planungen des Umzugs nach Schifferstadt so lange?
Die ersten Überlegungen zur Sanierung und Modernisierung des aktuellen Verwaltungsgebäudes in Ludwigshafen reichen bis in die Jahre 2013 bis 2015 zurück. Doch immer wieder würden neue Auflagen des Landes die Planungen verzögern, sagte Körner. Erst 2021 konnte man sich schließlich auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück oder bestehenden Büroräumen machen.
2023 kam dann ein konkretes Angebot. Ein geplanter Neubau in Schifferstadt könnte die künftigen Büroflächen der Kreisverwaltung beherbergen. Unabhängige Gutachter prüften die Eignung des Standorts umfassend. Ende 2024 gaben die Kreisgremien schließlich grünes Licht für Mietverhandlungen.
Was passiert mit dem bisherigen Gebäude der Kreisverwaltung in Ludwigshafen?
Noch ist unklar, wie das aktuelle Gebäude der Kreisverwaltung in Ludwigshafen künftig genutzt werden soll. Landrat Körner erklärte, dass es bereits Ideen seitens der Stadt Ludwigshafen gebe. Konkrete Details nannte er jedoch nicht.
Warum wird das neue Gebäude gemietet statt selbst gebaut?
Der geplante Umzug nach Schifferstadt wirft die Frage auf, warum die Kreisverwaltung lieber mieten statt selbst bauen möchte. Kritiker merkten bereits an, dass Mieten langfristig teurer sein könnte. Doch Landrat Körner und andere Verantwortliche sehen das anders.
Unabhängige Ingenieurbüros haben die Wirtschaftlichkeit geprüft und festgestellt, dass eine Anmietung günstiger sei. Laufende Kosten wie Hausmeisterdienste oder die Instandhaltung würden in diesem Modell beim Vermieter liegen. Auch Landratskandidatin Bianca Staßen (SPD) sieht den Vorteil beim Mieten darin, dass ein Neubau in Eigenregie die Haushalte der kommenden Jahre zu stark belasten würde. Ihr zufolge könnte das nämlich andere Projekte gefährden.
Wie mehrere Bauausschussmitglieder anmerkten, gibt es noch einen anderes Argument für die Mietoption. Bauprojekte der öffentlichen Hand würden dazu neigen, deutlich teurer zu werden als ursprünglich geplant. Mit einem festen Mietvertrag kann die Kreisverwaltung solchen finanziellen Überraschungen aus dem Weg gehen.