Die Untersuchung im Stadtmuseum Bad Dürkheim begann Anfang des Jahres, heißt es vom Museumsverband. Bisher sind Fotografien aus dem Besitz der jüdischen Opernsängerin Rosa Maas aus Bad Dürkheim in den Fokus geraten. Diese Fotos waren der Anlass, den Bestand des Museums genauer untersuchen zu lassen, so die Museumsleitung.
Derzeit sei noch unklar, ob die Bilder dem Museum gestiftet worden sind, denn das Stadtmuseum hat etliche Bilder und andere Objekte Dürkheimer Familien in seinem Besitz. Es ist aber auch möglich, dass die Bilder unrechtmäßig in den Besitz des Museums gekommen sind. In der Zeit des Nationalsozialismus geriet das Museum ins Blickfeld Heinrich Himmlers, der es unter seiner Schirmherrschaft zum "Germanischen Sinnbildmuseum" umgestalten wollte.

Abschlussbericht noch in diesem Jahr
Insgesamt sind im Bad Dürkheimer Museum 10.000 von 25.000 Ausstellungsstücke untersucht worden. Sie könnten wegen ihrer zeitlichen Datierung NS-Raubgut sein. Für die Untersuchung wurden unter anderem auch Akten aus verschiedenen Archiven geprüft. Ein Abschlussbericht der Untersuchung wird noch in diesem Jahr erwartet. Die Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V., Eigentümerin der Objekte im Museum, unterstützt die Untersuchung uneingeschränkt.
Suche nach Raubkunst auch in weiteren Museen
Auch beim Erkenbert-Museum in Frankenthal, sowie bei zwei weiteren Museen in Rheinland-Pfalz wird laut Museumsverband überprüft, ob sie Kunst ausstellen, die ihren rechtmäßigen Besitzern in der NS-Zeit entzogen wurde. In Frankenthal beginnen die Untersuchungen nach Angaben des Museumsverbands am 17. März.
Mehrere Verdachtsmomente
In der Kunstsammlung des Museums aus dem 16. und 17. Jahrhunderts betrifft dies 20 Gemälde, 100 Grafiken, 30 Metallobjekte und eine Waffensammlung mit ungeklärter Herkunft, die möglicherweise zwischen 1933 und 1945 erworben wurden. Bei der bedeutenden Sammlung Frankenthaler Porzellans des 18. Jahrhunderts im Erkenbert-Museum ist etwa ein Drittel der Gegenstände unbekannter Herkunft.
Untersuchung zu Raubkunst zu teuer für kleine Museen
Für die Untersuchungen in den Museen stehen insgesamt 40.000 Euro Fördergelder vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste zur Verfügung. Die kleinen und mittleren Museen könnten die Überprüfung nicht selbst finanzieren.